Herr Chorev, wie sehr ist die Natur im Norden Israels von der Brandkatastrophe betroffen?
Neben dem großen menschlichen Leid haben wir es mit einer ökologischen Katastrophe unglaublichen Ausmaßes zu tun. Etwa 50 Quadratkilometer Fläche sind verbrannt, mehr als fünf Millionen Bäume zerstört.
Was bedeutet das für die Ökologie?
Das Carmel-Gebirge ist die grüne Lunge der Region. Ihr Verlust hat einen Effekt auf die gesamte Umgebung. Wir haben in den vergangenen 110 Jahren insgesamt 240 Millionen Bäume im Land gepflanzt. Die Begrünung hilft, den CO2-Effekt zu verringern und das Klima zu verbessern. Nun haben wir eine erhebliche Zahl von Bäumen verloren – aber nicht unsere Energie. Ganz im Gegenteil. Wir werden unsere Arbeit fortsetzen und die grüne Lunge wiederherstellen.
Wie lange wird es dauern, bis die Schäden beseitigt sind?
Es wird viele Jahre dauern, bis wir den Bestand erneuert haben. Die Bäume werden an die 30 Jahre brauchen, bis sie ihre ursprüngliche Höhe erreicht haben.
Was kann KKL jetzt tun?
Wir vom Jüdischen Nationalfonds, Keren Kayemeth LeIsrael (KKL), sind schon seit Donnerstag aktiv. Seitdem waren unsere Brandbekämpfer rund um die Uhr mit den anderen Kräften gemeinsam im Einsatz. Das Feuer ist gelöscht, nun gilt es, die Ökologie zu erneuern. Aber dazu zählen nicht nur die Bäume. Wir müssen auch die Parks, Wander- und Fahrradwege wiederaufbauen, die KKL angelegt hat. Wir sind noch nicht einmal mit der Beseitigung der Schäden des Libanonkrieges vor vier Jahren fertig. Nun haben wir diese neue, große He-rausforderung.
Wie kann dabei geholfen werden?
Wir haben sofort eine Spendenkampagne initiiert. Jeder kann uns finanziell unterstützen und dafür sorgen, dass wir neue Ausrüstung und Fahrzeuge zur Brandbekämpfung anschaffen, Bäume pflanzen und Grünanlagen wiederherstellen können.
Mit dem KKL-Hauptdelegierten sprach Detlef David Kauschke.