Israel/Gaza

Frühere Hamas-Geiseln berichten von sexualisierter Gewalt

Eine Angehörige einer der in Gaza festgehaltenen Geiseln nach einem Gespräch im Büro von Benjamin Netanyahu am Montag Foto: Copyright (c) Flash90 2024

Mehrere freigelassene Hamas-Geiseln und deren Angehörige haben israelischen Medien zufolge von sexualisierter Gewalt während der Gefangenschaft im Gazastreifen berichtet. »In diesem Moment wird jemand in einem Tunnel vergewaltigt«, sagte die Tochter einer freigelassenen Frau der Zeitung »Times of Israel« zufolge am Dienstag vor Abgeordneten des Parlaments.

Die Geiseln hätten »nichts Unrechtes getan«, sagte sie. Ihre Ende November freigelassene Mutter sagte Medienberichten zufolge, die Terroristen behandelten die Mädchen in Gefangenschaft wie Puppen, mit denen sie machen könnten, was sie wollten. »Ich kann nicht atmen, ich kann nicht damit umgehen, es ist zu schwer. Es ist fast vier Monate her, und sie sind immer noch da.«

Die Mädchen in Gefangenschaft seien wie ihre Töchter gewesen, sagte sie weiter. Die Frau betonte Medien zufolge, dass Männer die gleichen Erfahrungen machten. »Sie können nicht schwanger werden, aber sie machen es auch durch.« Ihr Mann wird den Berichten zufolge noch immer im Gazastreifen festgehalten.

Schweigende Welt

»Ich kann nicht verstehen, wie die Welt schweigt.« Es habe in ihren 51 Tagen Gefangenschaft keine Minute gegeben, in der die Geiseln keinen Missbrauch erlebt hätten, zitierte die Zeitung »Haaretz« die Frau weiter.

Freigelassene Geiseln hatten in den vergangenen Wochen auf Kundgebungen bereits ein Bild des Schreckens gezeichnet und auf die Umstände hingewiesen, unter denen die entführten Menschen im Gazastreifen festgehalten wurden und vermutlich noch immer werden. Die Rednerinnen sprachen dabei unter anderem auch von sexuellem Missbrauch der Frauen. Auch vom Massaker am 7. Oktober gibt es etliche Berichte über brutale sexualisierte Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen.

Terroristen im Gazastreifen halten israelischen Regierungsangaben zufolge noch immer 132 Menschen fest, die sie am 7. Oktober aus Israel entführt haben. Israel geht davon aus, dass noch 105 von ihnen am Leben sind und dass viele in dem unterirdischen Tunnel-Netzwerk der Hamas festgehalten werden. dpa

Nahost

»Israels Krieg ist nicht mit euch, sondern mit der Hisbollah«

Israel Ministerpräsident Netanjahu spricht von einem »Krieg« gegen die Hisbollah - und ruft den Ausnahmezustand im Land aus

 23.09.2024

Meinung

Speisen Sie nur mit den Feinden Israels, werte Frau Außenministerin?

Ein Offener Brief von Andrea Kiewel an Annalena Baerbock

von Andrea Kiewel  23.09.2024

Israel/Libanon

Massive Luftangriffe gegen Hisbollah-Terroristen

Libanesische Zivilisten werden von den IDF aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen

 23.09.2024

Israel

Verteidigungsminister: Bevölkerung muss Gefasstheit zeigen

Joav Gallant schwört die Bevölkerung auf harte Tage ein

von Hisbollah, Israel, Joav Galant, onlineonly, Terror  23.09.2024

Gazastreifen

Israel prüft, ob Yahya Sinwar tot ist

Der Hamas-Chef soll seit Wochen keinen Kontakt zur Außenwelt gehabt haben

 23.09.2024

Nahost

Angriffe gegen Hisbollah werden verstärkt

Die Lage am Montagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 23.09.2024

Jerusalem

Sa’ar macht einen Rückzieher

Der Oppositionspolitiker handelte Deal mit dem Premier aus, um Verteidigungsminister Gallant zu ersetzen

von Sabine Brandes  22.09.2024

London/Jerusalem

»Wir wollen keinen Krieg, aber müssen die Bürger schützen«

Israels Staatspräsident Isaac Herzog erklärt im britischen Fernsehen, warum sich sein Land gegen die Hisbollah verteidigt

 22.09.2024

Hintergrund

Wie nah ist der Krieg?

Giora Eiland, ehemaliger Chef des Nationalen Sicherheitsrates, ordnet die Eskalation zwischen Israel und Hisbollah ein

von Sabine Brandes  22.09.2024