Frauen, die Waffen tragen – dieses Bild war neu für den Fotografen Simon Akstinat, als er 2009 das erste Mal nach Israel reiste. Seitdem ließ ihn die Idee, den Alltag von Soldatinnen zu porträtieren, nicht mehr los.
Im vergangenen Jahr war es dann so weit: Akstinat hatte ein
Flugticket, die Zusage der israelischen Armee und viele Ideen. Und damit machte er sich auf, um das lang vorbereitete Projekt endlich zu verwirklichen. Entstanden ist der Fotoband Jewish Girls in Uniform, der bei Hentrich & Hentrich erschienen ist und zeigen soll, was junge Israelinnen während ihres zweijährigen Wehrdienstes tun.
Anziehungskraft Akstinat entzieht sich dabei »bewusst dem politischen Standpunkt des Nahostkonflikts«, vielmehr interessieren ihn Persönlichkeiten, wie er im Vorwort des Buches schreibt. Dabei habe Israel als einziger Staat der Welt, »in denen Frauen im Militär dienen müssen«, eine besondere Anziehungskraft auf ihn ausgeübt. Der Anmut seiner fotografischen Objekte scheint er auf jeden Fall erlegen zu sein: »Auf den Modemessen und Laufstegen der Welt findet man nicht so viele Schönheiten wie in dieser Armee«.
Und so sieht man in dem Band attraktive Wehrdienstleistende im militärischen Alltag und in der Freizeit, in der Kaserne, beim Manöver oder an der Bushaltestelle. Zweifelsfrei schöne Bilder. Nur die etwas anzüglichen Bildunterschriften irritieren etwas, wenn Akstinat »Was sie mir mit diesem Blick wohl sagen wollte« oder »Schlafzimmerblick gefällig?« fragt, »Die Frau mit den Katzenaugen« vorstellt oder »Hier wird bestimmt mehr gekuschelt als in Männer-Kasernen« mutmaßt. ja
Simon Akstinat: »Jewish Girls in Uniform«. Hentrich & Hentrich, Berlin 2014, 108 S., 19,99 €