Während es in heimischen Gefilden noch schneit und sich die Menschen in Daunenmäntel hüllen, motten die Israelis ihre Winterklamotten ein. Der Frühling ist da. Mit strahlend blauem Himmel und rauschenden Blütenmeeren von Nord bis Süd. Lernen Sie Israel in der angenehmsten Jahreszeit kennen, sie ist wie geschaffen für Touren, Wanderungen und Spaziergänge. Wir stellen Ihnen zehn Tipps für frühlingshafte Unternehmungen vor.
Blühende Wüste
Obwohl er auf seine eigene Art reizvoll ist, lockt der Süden Israels die meisten Monate im Jahr nicht unbedingt mit botanischer Pracht. Außer im Aviv, wie der Lenz auf Hebräisch heißt. Die letzten regenreichen Winter haben die Wüste in ein wahres Blumenmeer verwandelt. Bis Ende April blühen dort Millionen von Anemonen, Mandelbäume – und sogar die sonst kargen Büsche reihen sich mit weißen und rosafarbenen Blüten in den Farbenrausch ein.
Snack am Straßenrand
Sind Sie mit dem Auto unterwegs, sollten Sie besonders an Kreuzungen aufmerksam sein. Wegen der Verkehrssicherheit natürlich, doch auch wegen der Verkäufer am Straßenrand. Gerade in dieser Saison gibt es die köstlichsten Früchte, Blumen und sogar Backwaren durchs Autofenster zu kaufen. Sind Sie im Carmelgebirge oder dem Golan unterwegs, achten Sie auf die Verkaufsstände der Drusen, die frisch gebackene Pita mit Frischkäse (Labane) und dem Gewürz Satar anbieten. Wirklich zum Anbeißen!
Stadtspaziergang
Israels große Städte erkundet man am besten per Pedes. Sowohl in Haifa als auch in Tel Aviv und besonders in Jerusalem spürt man nur so die urbane Atmosphäre hautnah. Bei 40 Grad und wenig Schatten kann so manches städtische Schmankerl allerdings leicht übersehen werden. Die milde Jahreszeit ist ideal zum Schlendern durch Gassen und Alleen, über Boulevards, Straßen und die vielen bunten Märkte.
Fitness unter freiem Himmel
Von wegen schlechte Luft im Fitnessstudio. Wer während seines Urlaubs fit bleiben (oder werden) möchte, kann das im ganzen Land unter freiem Himmel. Die Benutzung der roten und gelben Trainingsgeräte ist kostenlos. Man findet die Bauchtrainer, Tretmühlen und Beinpressen an vielen Orten. Besonders empfehlenswert sind die Fitnessstationen an den Stränden: Meerblick inklusive.
Musikfestivals
Israel ist bekannt für seine illustre Musikszene. Bei frühlingshaften Temperaturen lockt es die Musiker ins Freie. Etwa beim Folk-, Country- und Bluegrass-Festival »Jacob’s ladder« am See Genezareth im Mai oder dem Kammermusikfest in Eilat im April. Die Musiksaison beginnt im Frühling und dauert bis in den späten Herbst an.
Strandfrühstück
Ob man sich lediglich mit den Zehen ins noch recht kühle Nass des Mittelmeeres vorwagt oder kühn in die Fluten wirft: Die Vorsaison ist die perfekte Zeit, um den Küstenstreifen zu erkunden. Noch sind die Strände nicht überfüllt, die Atmosphäre ist entspannt. Besonderer Tipp: Frühstücken Sie am Strand (etwa Tel Aviv, Chof Hazuk oder Herzlija) und beobachten Sie die Jogger, Surfer und Yoga-Jünger.
Wo die Zugvögel rasten
Wenn die ersten Sonnenstrahlen Europa langsam erwärmen, machen sich die Gäste wieder auf ihren Heimflug: die Zugvögel. Millionen legen im Frühling auf ihrem langen Weg nach Hause Rast ein im kleinen Israel. Das Hula-Tal im Norden beherbergt jedes Jahr etwa eine Milliarde Vögel. Ob Ornithologe oder nicht – bei den Massen von Kranichen, Pelikanen, Wildgänsen und Störchen kommt jeder Beobachter ins Schwärmen.
Archäologie ohne Hitzschlag
Wer gern auf historischen Pfaden wandelt, ist in Israel genau richtig. Jeder Stein strotzt hier förmlich vor Bedeutung. Besonders viel Spaß machen die Besichtigungen von Beit Schean bis nach Ma- sada, wenn die Sonne noch gnädig ist. Doch es muss nicht beim Besichtigen bleiben: Verschiedene Projekte lassen Freiwillige Hand anlegen. Näheres unter: www.mfa. gov.il/MFA/History/Early+History++Archaeology/Archaeological_Excavations_Israel_2013.htm
Farbenrausch im Golan
Das Hochplateau im Norden des Landes ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Im Frühling lockt es jedoch mit außergewöhnlichen Reizen. Die sanften Hügel sind an manchen Stellen komplett mit bunten Blüten überzogen. Ideal für Wanderungen oder ein paar romantische Tage in einem der von Einheimischen angebotenen »Zimmerim«, wie die privaten Frühstückspensionen genannt werden.
Erdbeeren en masse
Wer die Saison in der Heimat schon sehnsüchtig erwartet, kann sich vorher bereits an israelischen Früchten laben. Die Erdbeersaison beginnt im Winter und hält bis zum Ende des Frühjahres an. In manchen Gegenden (etwa der Scharon-Region nördlich von Tel Aviv) kann man selbst pflücken. Muss man aber nicht, denn die Stände der Märkte brechen dieser Tage förmlich unter der süßen Last zusammen.