Sport
Israelische Schwimmer dürfen nicht teilnehmen. Nachdem Malaysia bekannt gegeben hatte, dass israelische Athleten bei den Qualifikationen für die Paralympics 2020 im Juli nicht in dem muslimischen Land antreten dürfen, hat das Internationale Komitee für die Paralympics (IPC) seine Enttäuschung ausgedrückt. Trotzdem betonte Premierminister Mahathir Mohamad, dass er israelischen Athleten die Visa verweigern wolle, sollten sie dennoch anreisen. Das IPC wolle eine Lösung finden, heißt es. Die Einreise mit einem israelischen Pass nach Malaysia ist verboten. Dennoch hatte ein Sportteam aus dem jüdischen Staat 1997 eine Einreiseerlaubnis zu einem internationalen Cricket-Wettbewerb erhalten. Zum ersten und – wie es aussieht – auch zum letzten Mal.
Familie
Eigentlich hatte Israel schon vor Jahren Polygamie unter Strafe gestellt. Dennoch gibt es sie noch immer. Vor allem in der Beduinenbevölkerung ist es verbreitet, mehr als eine Frau zu heiraten. Jetzt sollen das Gesetz umgesetzt und Polygamisten vor Gericht gestellt werden. Die Generaldirektorin im Justizministerium, Emi Palmor, steht an der Spitze der Initiative. Sie will das gemeinsam mit den beduinischen Gemeinden umsetzen und ihnen nichts überstülpen, sagt sie. Allerdings bezweifeln Kritiker in der Gemeinde, dass hinter dem Aktionismus das Wohl der Beduinen steht. Sie glauben, auf diese Weise solle die Geburtenrate eingeschränkt werden. Nach Angaben der Regierung praktizieren 20 bis 30 Prozent der beduinischen Männer Polygamie, was für Familien oft Verarmung, häusliche Gewalt und psychologische Schwierigkeiten mit sich bringt.
Absage
Für viele ist es ein Traum, bei der Eurovision aufzutreten. Und noch mehr, den Eröffnungssong zu singen. Der israelische Popstar Omer Adam aber hat seine Einladung zum europäischen Gesangswettbewerb in Tel Aviv im Mai abgelehnt. Grund ist der Schabbat. Adam hätte für Proben vor dem Finale am Samstagabend am Ruhetag arbeiten müssen, und das will er nicht. »Es ist eine riesengroße Ehre, und ich danke von ganzem Herzen für die Einladung«, schrieb Adam, »doch ich muss leider absagen.« Mehr als 20.000 Fans aus ganz Europa werden zur Eurovision erwartet.
Straße
Die Regierung hat eine neue Straße im Westjordanland eröffnet. In deren Mitte verläuft eine Betonmauer. Die Straße 4370 nordöstlich von Jerusalem ist zweigeteilt: eine Seite für Israelis, die andere für Palästinenser. Palästinensische Kritiker nennen sie »Apartheidstraße«. Der Minister für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, meint, sie sei ein Beispiel für »Koexistenz zwischen Israelis und Palästinensern, während gleichzeitig auf die Herausforderungen der Sicherheit eingegangen wird«. Straße 4370 verbindet den nördlichen und südlichen Teil des Westjordanlandes. Die Palästinenser befürchten, dass im Anschluss an die Fertigstellung der Straße an Siedlungen östlich von Jerusalem, dem Gebiet »E1«, gebaut wird, die das Palästinensergebiet praktisch in zwei Hälften teilen würden.
Partei
Robert Kraft, Milliardär, Philanthrop und Besitzer des American-Football-Teams der New England Patriots, erhält in diesem Jahr den Genesis-Preis. Die vom »Time«-Magazin als »jüdischer Nobelpreis« titulierte Ehrung wird Kraft für seinen »unermüdlichen Einsatz für Israel, soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung« verliehen, wie die Genesis-Stiftung bekannt gab. Die Auszeichnung ist mit einer Million US-Dollar dotiert. Überreicht wird die Ehrung im Juni bei einer Gala in Jerusalem durch Premier Benjamin Netanjahu. Isaac Herzog, der dem Preiskomitee vorsteht, sagte: »Ich bin begeistert von Robert Krafts Entscheidung, seine Energien sowie das Preisgeld für den Kampf gegen Antisemitismus, für die Legitimation Israels sowie gegen rassistische Hasstaten einzusetzen.«
Frau
Sie will hoch hinaus, doch ihre Familie hat sie verstoßen. Die Muslimin Dima Tayeh aus dem Dorf Kfar Manda in Galiläa ist dem Likud beigetreten und wird bei den Parlamentswahlen für die konservative Regierungspartei antreten. Wenn sie gewählt wird, wäre sie die erste muslimische Abgeordnete des Likud. Währenddessen haben ihre Angehörigen eine Erklärung abgegeben, dass sie sie nicht mehr als Teil ihrer Familie ansehen, bis sie ihre Entscheidung widerruft. Doch Tayeh scheint überzeugt. Sie lobte den Parteivorsitzenden Benjamin Netanjahu und sogar das umstrittene Nationalitätengesetz. »Ich glaube, dass der Likud Sicherheit für die Nation bieten kann und eine blühende Wirtschaft sowie verschiedene Meinungen und Kulturen unter einen Hut bringt.«