Der evangelikale Fernsehsender »God TV« ist seit kurzem auch auf Hebräisch im israelischen Kabelfernsehen zu sehen. Die israelische Regierung erteilte dem Sender eine Sendeerlaubnis, obwohl missionarische Tätigkeiten nach israelischem Gesetz verboten sind, wie die Tageszeitung »Haaretz« am Montagabend berichtete.
Kabel Der Sender, der unter dem Namen »Schelanu« (Hebräisch für »Unser«) läuft, unterzeichnete demnach einen Siebenjahresvertrag mit dem Kabelfernsehanbieter »Hot«, der mit rund 700.000 abonnierten Haushalten als einer der Marktführer in Israel gilt.
»Seit der wundersamen Wiedergeburt der Nation vor 72 Jahren ist Israel auf 9,2 Millionen Menschen angewachsen. Dies ist eine ganze Bevölkerung, die die Gute Nachricht von Jeschua hören muss«, heißt es auf der »Schelanu«-Internetseite in Anspielung auf den hebräischen Namen Jesus.
Mit dem Programm wolle man erreichen, dass »jüdische Zuschauer die Tatsache annehmen, dass Jesus ihrer ist«. Jesus sei »kein Ausländer, Eindringling oder Betrüger«, sondern »ihr jüdischer Messias, geboren in Israel, aufgewachsen als ein Jude«, so der Sender.
Missionierung Der Vorsitzende des zuständigen Ausschusses für Sendelizenzen, Ascher Biton, erklärte gegenüber der Zeitung, er habe keine Kenntnisse über geplante missionarische Tätigkeiten des Senders.
Er kündigte eine Untersuchung sowie im Falle einer Rechtsverletzung eine Schließung des neuen Senders an. Das Ausstrahlen religiöser Programme sei entsprechend der Regulierungen erlaubt, solange keine Inhalte übertragen würden, »die das Potential haben, Zuschauer auf unangemessene Weise zu beeinflussen«, so Biton laut Bericht. kna