Die EU empfiehlt wieder strengere Einreiseregeln für Menschen aus Ländern wie den USA und Israel. Insgesamt sechs Staaten wurden am Montag von der Liste der Drittländer gestrichen, für die keine Corona-Beschränkungen mehr gelten sollen, wie der Rat der Mitgliedstaaten mitteilte. Grund sind insbesondere hohe Inzidenzzahlen. Neben den USA und Israel sind auch Nordmazedonien, Montenegro, das Kosovo sowie der Libanon betroffen.
Für Menschen, die aus den USA und Israel sowie den genannten Balkanstaaten nach Deutschland einreisen wollen, werden die Änderungen allerdings keine Konsequenzen haben. Die Bundesrepublik stuft die Länder bereits seit einiger Zeit als Hochrisikogebiete ein. Einreisende, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen deswegen derzeit für fünf bis zehn Tage in Quarantäne.
Als Hochrisikogebiete werden von Deutschland Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind inzwischen aber nicht mehr nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.
Hintergrund der bereits erfolgten deutschen Einstufung ist, dass es den EU-Staaten am Ende freigestellt ist, ob sie den EU-Empfehlungen folgen. Die Bundesrepublik ist so oft restriktiver und handelt bereits früher, wenn Fallzahlen in einem Land steigen.
Die EU hatte die Vereinigten Staaten erst im Juni auf ihre Liste von Drittstaaten gesetzt, für die keine Einreisebeschränkungen mehr gelten sollen. An dieser Entscheidung hatte es allerdings auch Kritik gegeben, weil die USA ihrerseits bislang an weitreichenden Corona-Einreiseverboten für Menschen aus Europa festhalten. »Wir pochen darauf, dass für Einreisende in beiden Richtungen vergleichbare Regeln gelten«, sagte zuletzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu dem Thema.
Auf der Liste jener Staaten, für die keine Einreisebeschränkungen mehr empfohlen werden, stehen weiterhin Länder wie Australien, Neuseeland, Singapur und Südkorea. dpa