Seit August 2022 steht es fest: Die 21-jährige Popsängerin Noa Kirel wird Israel beim diesjährigen Eurovision Songcontest im britischen Liverpool vertreten. Die Musikerin gab nun bekannt, sie werde den Titel »Unicorn« performen – eine bestärkende Pop-Nummer, die insbesondere an Frauen in aller Welt gerichtet sei. Der Song erschien am Weltfrauentag inklusive Musikvideo.
Offiziell präsentiert wurde der Song am Mittwochabend beim israelischen Sender KAN. Dort wurde auch bekannt, dass neben »Unicorn« noch andere, etwas politischere Titel zur Auswahl standen. Doch Themen wie Selbstliebe und Empowerment hätten besser zu der 21-Jährigen gepasst, hieß es.
Unterstützung Mit Blick auf die politisch angespannte Situation in Israel erklärte Kirel bei dem Presse-Event auch, sie hoffe, dass sich ihr Land hinter dem Lied vereinen werde. »Es ist ein Lied, dass uns alle repräsentiert, das ganze Land, also hoffe und wünsche ich mir, dass jeder dieses Lied unterstützt«, so die Sängerin, die aus Ra’anana stammt.
Geschrieben und produziert hat Kirel den Titel zusammen mit den Musikern Doron Medalie, May Sfadia und Yinon Yahel. Es handelt sich um ein vielversprechendes Team, schließlich schrieb Doron Medalie schon den Song »Toy«, mit der die israelische Sängerin Netta 2018 beim ESC antrat und gewann.
Auch der Produzent und Multiinstrumentalist Yinon Yahel kommt nicht von ungefähr: 2015 und 2017 wurde er in Israel unter anderem mit dem »Song of the Year« ausgezeichnet.
Kirel, die in ihrer Heimat schon seit ihrem 14. Lebensjahr ein Superstar ist, wurde zwar zwischen 2017 und 2020 vier Jahre in Folge bei den MTV Europe Music Awards als »beste israelische Künstlerin« ausgezeichnet, ihre ESC-Teilnahme könnte ihr aber nochmal einen deutlichen Aufschwung in Richtung Weltbühne verleihen.
Neben Kirel wird noch eine weitere ESC-Teilnehmerin in diesem Jahr für jüdische Sichtbarkeit bei dem Wettbewerb sorgen: Die Sängerin Mae Muller soll Großbritannien mit dem Titel »I Wrote A Song« vertreten. Die 25-Jährige verriet, ihr Großvater sei im Alter von 12 Jahren vor den Nazis geflohen und sie sehr stolz auf ihre jüdischen Wurzeln.
Auch im Kampf gegen Judenhass erhebt die Sängerin immer wieder ihre Stimme. Zuletzt geschah dies im vergangenen Jahr, als sie die antisemitischen Ausfälle des britischen Rappers Wiley kritisierte.
Lesen Sie einen ausführlichen Bericht zu diesem Thema in unserer Printausgabe vom 16. März.