Im Zuge der Annäherung Israels und der Vereinigten Arabischen Emirate haben sich erstmals Außenminister beider Länder getroffen. Die Ressortchefs Gabi Aschkenasi und Abdullah bin Sajid kamen am Dienstag in Berlin zusammen.
Aschkenasi sprach anschließend vom »Beginn einer neuen Ära«. Dem Golfstaat dankte er für seinen Mut. Sajid sagte, die Emirate wollten Horizonte für Zusammenarbeit auf verschiedenen Feldern öffnen. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sprach von einer »außerordentlichen Ehre« für Berlin.
Die Minister besuchten gemeinsam auch das Holocaust-Mahnmal in der Nähe des Brandenburger Tors. Auf vom israelischen Außenministerium zur Verfügung gestellten Bildern war zu lesen, dass Sajid ins Gästebuch schrieb: »Never again« (»Nie wieder«).
Die Emirate hatten am 15. September gemeinsam mit Bahrain die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel besiegelt. Die beiden ölreichen Golfstaaten versprechen sich wirtschaftliche Vorteile, schmieden aber mit Israel vor allem eine Allianz gegen den gemeinsamen Erzfeind Iran, dessen Regime den jüdischen Staat fundamental bedroht.
Bisher unterhielten mit Ägypten und Jordanien nur zwei arabische Länder diplomatische Beziehungen zu Israel. Im Gegenzug hat Israel angekündigt, die Ausweitung seiner Souveränität im Westjordanland auszusetzen.
Maas sagte, es gelte nun, die Dynamik für neue Impulse im festgefahrenen Nahost-Friedensprozess zu nutzen. »Für eine langfristige Stabilität und Frieden in der Region ist eine Lösung des Konfliktes zwischen Israel und den Palästinensern eine notwendige Voraussetzung.« Der deutsche Außenminister nannte die Zwei-Staaten-Lösung das beste Modell dafür.