Dede, Sie malen auf bröckelnden Wänden, leer stehenden Gebäuden, rostigen Toren. Was inspiriert Sie am meisten?
Es sind diese stillgelegten und verlassenen Orte, die mich inspirieren. Ich mag rostiges Metall und kaputte Mauern wirklich sehr. Ich finde, es ist der beste Untergrund, um meine Kunst hervorzuheben.
Heute kann man Ihre Arbeiten sehen, wenn man durch die Straßen von Tel Aviv, New York oder Berlin schlendert. Wie und wo hat das alles angefangen?
Das ist eigentlich eine sehr lange Geschichte. Als ich jung war, habe ich aus Zerstörungswut gemalt. Später, als ich in der Armee war, entdeckte ich das Motiv des Pflasters für mich und benutzte es, um die Offiziere und meine Kritiker zu ärgern. Dann habe ich das Logo immer weiterentwickelt und es überall in der Stadt gemalt, wenn ich frei hatte und unterwegs war.
Sie geben nichts von Ihrer Person preis – obwohl Ihre Kunst mittlerweile in Galerien und auf zahlreichen Veranstaltungen gezeigt wird. Warum?
Ich tue das hauptsächlich aus drei Gründen. Zum einen mag ich es, wenn die Kunstwerke für sich allein stehen. Ich liebe meine Freiheit und will nicht für das, was ich tue, von den Menschen bewertet werden. Und außerdem mache ich ja immer noch illegale Kunst.
Wenn Sie draußen auf der Straße malen, geschieht das inkognito im Dunkel der Nacht, oder sind Sie mittlerweile von Bewunderern und Fans umringt?
Beides (lacht). An jedem Ort und zu jeder Zeit ist es anders. Ich untersuche die Stelle vorher genau und entscheide mich erst dann, wann und wie ich es dieses Mal mache.
Ihre Arbeiten zeigen völlig unterschiedliche Themenbereiche. Aber das Symbol des Pflasters erscheint immer wieder. Ist darunter eine Wunde verborgen?
Es gibt nicht nur eine Wunde. Ich begann damit, als ich an einem sehr schwierigen Scheideweg in meinem Leben stand. Anschließend bekam das Pflaster mehr und mehr Bedeutung. Es entstand bei einer visuellen Suche, um verschiedene Arten von Schwierigkeiten zu symbolisieren. Ich habe gemerkt, dass sich die Leute damit identifizieren können. Das Pflaster passt sich den Formaten und Untergründen entsprechend an. Und damit ändert sich auch das, was es ausdrückt.
Mit Dede sprach Sabine Brandes.
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