Entscheid
Die Kabinettsminister haben nach den jüngsten Terroranschlägen im Westjordanland entschieden, ein neues Gesetz voranzutreiben. Dabei soll es möglich werden, Familien von Terroristen zwangsweise in andere Gegenden des Palästinensergebietes umzusiedeln. Der Schritt kam nach »schwierigen Debatten und gegen den Widerstand der gesetzgebenden Behörden zustande«, erklärte die Partei Jüdisches Haus im Anschluss an die Diskussion. Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit hatte argumentiert, ein solches Gesetz sei nicht mit der Verfassung zu vereinbaren. Er sagte, Angehörige eines Terroristen dürften nicht bestraft werden, sofern nicht nachgewiesen sei, dass sie dem Täter bewusst bei seinem Verbrechen geholfen haben. Der Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Nadav Argamon, wandte ein, eine solche Maßnahme würde ohnehin kaum dazu beitragen, potenzielle Terroristen von ihren Vorhaben abzuhalten.
Medikamente
Viele Israelis nehmen zu viele Schlaf- und Beruhigungsmittel. Das gab jetzt das Gesundheitsministerium in einem Bericht zur Gesundheit im Land an. Gemeint ist eine Dosis von mindestens einer Tablette am Tag. Damit liegt Israel an dritter Stelle der OECD-Staaten. Lediglich die Iren und Portugiesen nehmen mehr Medikamente. Die meisten Konsumenten in Israel sind ältere Frauen. Die Zahl der Frauen über 65, die zu viele Pillen einnehmen, ist 1,5-mal so hoch wie bei gleichaltrigen Männern.
Flüge
Israelische Fluglinien dürfen nach Angaben von Premierminister Benjamin Netanjahu schon bald den Sudan auf der Route nach Südamerika überfliegen. Dies sei ein Ergebnis der verbesserten Beziehungen zu verschiedenen arabischen Staaten, erklärte er. Im vergangenen Monat hatten Israel und der Tschad nach Jahrzehnten zum ersten Mal wieder Beziehungen aufgenommen, als der Präsident des Tschad, Idris Déby, nach Jerusalem gereist war. »Wir können Ägypten überfliegen, den Tschad und eine Ecke des Sudan«, erläuterte der Premier vor einer Landkarte. Israelische Diplomaten würden bereits seit Jahren geheime Kontakte mit dem Sudan pflegen, da sich das afrikanische Land angeblich vom Iran distanzieren will, heißt es. Netanjahus Büro gab allerdings nicht an, wann die Genehmigung für die Flüge gegeben werden soll.
Gerät
Die Hilfsorganisation ZAKA hat ein neues Sonargerät erhalten, dass dabei helfen soll, Menschen unter Wasser aufzuspüren und zu retten. Die Technologie hilft vor allem in Gewässern, in denen die Sicht eingeschränkt ist, schneller auf Vermisste zu stoßen. Es kann bis zu 150 Meter tief tauchen und ein Gebiet von 130 Metern scannen. Stößt das Sonargerät auf Widerstand, gibt es die Information sofort an den Maschinenbetreiber am Ufer weiter. Es erhöhe die Professionalität und Schnelligkeit der Tauchereinheiten erheblich, sagte der Leiter der Spezialabteilung, Chaim Outmezgine, bei der Vorstellung des Geräts.
Tempel
Mehrere sogenannte Tempel-Aktivisten haben in der vergangenen Woche einen neuen Altar eingeweiht, der, wenn es nach ihnen geht, eines Tages auf dem Tempelberg aufgestellt werden soll, um darauf Tieropfer darzubringen. Die kleine Gruppe von Männern in weißen Roben und Turbanen will die Errichtung eines dritten jüdischen Tempels in Jerusalem herbeiführen, indem sie antike Rituale wiederbelebt. Jetzt hatte sie vor, auf dem Holzaltar ein Schaf zu schlachten und öffentlich darzubieten. Doch die Stadtverwaltung untersagte die Aktion. So mussten die Männer unverrichteter Dinge von ihrem Platz vor der alten Stadtmauer abziehen und das Tier an anderer Stelle schlachten. Die Aktivisten gelten als Extremisten. Die Regierung betont stets, dass der Status quo des Tempelbergs unverändert bleibt.
Botschaft
Australien hat Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannt – allerdings lediglich den westlichen Teil. Außerdem will Canberra seine Botschaft derzeit noch nicht verlegen, gab Premierminister Scott Morrison jetzt bekannt. »Die australische Regierung hat entschieden, dass Australien West-Jerusalem, den Sitz der Knesset und anderer Institutionen, als Hauptstadt von Israel anerkennt. Wir freuen uns darauf, unsere Botschaft in West-Jerusalem einzurichten, wenn es praktikabel ist.« Ost-Jerusalem wolle Morrison erst dann als palästinensische Hauptstadt anerkennen, »wenn ein Abkommen zu einer Zweistaatenlösung erreicht ist«. Obwohl anzunehmen ist, dass die israelische Regierung mit dieser Erklärung ganz und gar nicht zufrieden ist, veröffentlichte das Außenministerium diese Botschaft: »Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung.«