Der Ex-Fahrer vom Sohn des israelischen Ministerpräsidenten muss diesen entschädigen, weil er heimlich peinliche Äußerungen des 28-Jährigen aufgenommen hatte. Laut einem Vergleich vor dem Bezirksgericht in Tel Aviv muss der Fahrer umgerechnet gut 7600 Euro an Jair Netanjahu zahlen und sich entschuldigen, wie die »Jerusalem Post« am Sonntag berichtete.
Die brisante Audio-Aufnahme aus dem Jahre 2015 hatte in Israel für Aufregung gesorgt. Jair Netanjahu war bei einem Gespräch mit Freunden vor einem Strip-Club in Tel Aviv zu hören, offenbar angetrunken.
GASFELDER Er sagte dem Sohn Kobi Maimons, einem Besitzer von Gasfeldern vor Israels Küste, unter anderem: »Mein Vater hat Deinem Vater 20 Milliarden Dollar organisiert.« Netanjahu hatte 2015 gegen den Widerstand des Kartellamts einen umstrittenen Erdgas-Deal durchgesetzt.
Netanjahu entschuldigte sich später und sagte, er habe unter Alkoholeinfluss »Unsinn erzählt« und sich herablassend über Frauen geäußert.
Jair Netanjahu sagte bei dem Gespräch mit seinen Freunden auch, er habe 400 Schekel (umgerechnet knapp 100 Euro) für eine Prostituierte ausgegeben.
DEAL Netanjahu entschuldigte sich später und sagte, er habe unter Alkoholeinfluss »Unsinn erzählt« und sich herablassend über Frauen geäußert. Das tue ihm leid. »Die Äußerungen spiegeln nicht wider, wer ich bin, die Werte meiner Erziehung, und woran ich glaube.« Über den Gas-Deal habe er nur gewitzelt, er habe nicht die Details gekannt.
Oppositionspolitiker hatten Ermittlungen wegen des Verdachts auf mögliche Korruption beim Abschluss des Gas-Deals gefordert. Netanjahu muss bereits in drei Korruptionsfällen mit einer Anklage rechnen. dpa