Geheimdokumente

»Enthüllungen« durch Palileaks

Protest gegen Al Dschasira in Ramallah Foto: Flash 90

Saeb Erekat bleibt selten eine Antwort schuldig. Bis der Nachrichtensender Al Dschasira den wortgewandten Chefunterhändler zum Stottern brachte. Sichtlich überrascht und erregt verteidigte Erekat sich Sonntagnacht gegen den Vorwurf, Palästina an Israel verschachert zu haben. Das Interview war Auftakt der Medienkampagne um die »Palästina-Papiere«, inzwischen ist auch schon die Rede von »Palileaks«. Der arabische Nachrichtensender veröffentlicht etwa 1.600 Geheimdokumente, die die Unterhändler der Palästinensischen Autonomiebehörde in den vergangenen zehn Jahren verfassten.

Die meisten der »Enthüllungen« sind seit Langem bekannt, wie die Bereitschaft, einen demilitarisierten Staat zu akzeptieren. Trotzdem erscheint die Autonomiebehörde in den Papieren flexibler als je zuvor: »Ich biete das größte Jeruschalajim in der jüdischen Geschichte«, zitiert ein Dokument Erekat. So sollen mit einer Ausnahme alle israelischen Siedlungen in Ostjerusalem akzeptiert worden sein. Auch in der Frage des Rückkehrrechts palästinensischer Flüchtlinge lenkte Erekat ein.

»Das wurde absichtlich verdreht«, sagte Präsident Mahmud Abbas. Erekat stellte die Authentizität der Berichte infrage: »Ganz Ostjerusalem gehört uns. Wenn wir tatsächlich solche große Zugeständnisse gemacht haben, warum hat Israel sie dann nicht angenommen?«

Interview

»Trump zwingt jetzt alle, ihre Positionen zu überdenken«

Der frühere stellvertretende nationale Sicherheitsberater Israels Chuck Freilich über die umstrittenen Gaza-Pläne des US-Präsidenten

von Michael Thaidigsmann  05.02.2025

Umsiedlung

Benny Gantz zu Trumps Gaza-Idee: »Kreativ und originell«

Reaktionen aus Israel und den USA zum Vorstoß des US-Präsidenten, die 2,3 Millionen Bewohner des Küstenstreifens umzusiedeln, und ihn unter amerikanischer Vorherrschaft wieder aufzubauen

 05.02.2025 Aktualisiert

Washington D.C.

Trump: Die USA werden Gaza übernehmen

Im Zweifel werden US-Truppen dabei helfen. Aus Gaza könne eine »Riviera des Nahen Ostens« werden

von Christiane Jacke, Dennis Düttmann, Imanuel Marcus, Luzia Geier  05.02.2025 Aktualisiert

Washington D.C.

Netanjahu berät über Verhandlungen mit der Hamas

Die Verhandlungen über die zweite Phase des Geisel-Deals hätte schon am Montag beginnen sollen

 04.02.2025

Washington D.C.

»Israel ist ein kleines Land«

Donald Trump wird gefragt, ob die USA einer Annexion des Westjordanlandes durch Israel zustimmen würden. Seine Antwort ist typisch und bezeichnend

 04.02.2025

USA/Israel

Trump empfängt Netanjahu im Weißen Haus

Als erster ausländischer Staatsgast in Trumps zweiter Amtszeit kommt der israelische Regierungschef nach Washington. In dem Republikaner hat der israelische Besucher einen wohlwollenden Unterstützer gefunden

 04.02.2025

Westjordanland

Zwei Tote bei Terroranschlag auf IDF-Soldaten, Siedler greifen Ortschaft an

Acht IDF-Soldaten sind verletzt, zwei davon schwer. Siedler sollen Steine auf palästinensische Häuser geschleudert, Wassertanks zerstört und Autos beschädigt haben

 04.02.2025

Sderot

Entlang der Mauer

Seit Sonntag läuft der nach dem 7. Oktober unterbrochene Bahnverkehr Richtung Norden wieder. Züge werden durch besondere Maßnahmen geschützt

 03.02.2025

Jerusalem

Israel droht trockenster Winter seit einem Jahrhundert

Kaum Regen und warme Temperaturen - das hat Folgen für Israel. Teilweise fielen bisher weniger als ein Drittel der üblichen Durchschnittsmengen an Regen

 03.02.2025