Energie
Der amerikanische Energie-Konzern Chevron hat angekündigt, dass er die texanische Firma Noble Energy aufkaufen wird, den Hauptbetreiber der Bohrplattformen »Leviathan« und »Tamar«, mit denen das Erdgas vor der israelischen Küste gefördert wird. Chevron will damit nach eigenen Angaben seine Position im östlichen Mittelmeerraum stärken. In Israel sieht man das Engagement des sechstgrößten Ölkonzerns der Welt positiv. Andere führende internationale Firmen hatten um den israelischen Energiemarkt bisher einen Bogen gemacht, vor allem aus Furcht vor Boykotten durch arabische Länder. Laut dem »Wall Street Journal« ist dies der größte internationale Energie-Deal seit Beginn der Corona-Krise.
Haushalt
Die Ausarbeitung des israelischen Haushaltsplans 2020 liegt derzeit auf Eis, wie der Wirtschafts-Nachrichtendienst »Bloomberg« berichtet, der sich dabei auf anonyme Quellen aus Knesset-Kreisen beruft. Demnach sei die Arbeit eingestellt worden, da sich die Politiker darüber streiten, ob sie einen Einjahresplan entwerfen oder sich an den Zweijahresplan halten sollen, der im Koalitionsvertrag festgelegt ist. Verteidigungsminister Benny Gantz hält am Zweijahresplan fest, während Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen kürzeren Zeitraum befürwortet. Kritiker spekulieren, dass Netanjahu eine Haushaltskrise provozieren könnte, um Neuwahlen herbeizuführen, sodass Gantz nicht wie vereinbart im November 2021 das Amt des Premierministers übernehmen würde. Laut Gesetz werden automatisch Neuwahlen anberaumt, wenn das Budget nicht bis zu einem festgelegten Datum verabschiedet wird. Die Frist läuft am 25. August ab. Angesichts der Corona-Krise wächst die Sorge über ein wachsendes Haushaltsdefizit. Israel hat bisher rund 190 Milliarden Schekel an Finanzhilfen zur Bekämpfung der Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Folgen bereitgestellt, und Beamte diskutieren über weitere 15 Milliarden Schekel für das Gesundheits- und Bildungswesen.
Archäologie
Die Corona-Krise macht vor keinem Beruf halt. Auch Archäologen sind betroffen. In Israel wurden viele Ausgrabungsprojekte wegen der Pandemie abgesagt, wie die »Jerusalem Post« schreibt. In der Regel finden im Sommer etwa 50 Ausgrabungen von internationalen Universitäten statt, vor allem aus den USA und Europa. In diesem Jahr wurden fast alle gestrichen. Wissenschaftler hatten eigentlich darauf gehofft, dass im Herbst wieder Ausgrabungen stattfinden können. Ein Forscher der Universität Tel Aviv sagt aber, dass das wegen der zweiten Welle unwahrscheinlich ist. Einige wenige Ausgrabungen gibt es jedoch immer noch, etwa in Tel Azekah, wo der Kampf zwischen David und Goliath stattgefunden haben soll. Dort werden derzeit nach Angaben der Universität Tel Aviv eine vollständige Töpferwerkstatt aus der Spätbronzezeit und ein Stadttor aus der Eisenzeit freigelegt.
Physik
Die israelische Mannschaft hat bei der Europäischen Physikolympiade (EuPhO) 2020 vier Medaillen gewonnen – dreimal Silber und einmal Bronze. Die EuPhO ist ein Wettbewerb für Gymnasiasten, der zum ersten Mal 2017 in Tallinn, Estland, stattfand, 2018 in Moskau und 2019 in Riga, Lettland. Dieses Jahr hätte die Olympiade am 2. Juni im rumänischen Satu Mare starten sollen, wurde jedoch wegen Corona verschoben und schließlich Ende Juli online abgehalten. Teams aus 57 Ländern nahmen teil, das fünfköpfige israelische Team wurde dabei in Beer Sheva geprüft. Es gab einen experimentellen Teil und eine theoretische Prüfung, die fünf Stunden dauerte. Die Gewinner der drei Silbermedaillen sind Almog Wald, Ory Schwierz und Sagi Nechushtan, Bronze holte Lior Bar Hillel. Der fünfte Teilnehmer, Einav Raveh, erhielt eine Ehrenurkunde. Die Abschlussveranstaltung fand am vergangenen Sonntag auf YouTube statt.
Indien
Eine Forschungsdelegation des Außen-, Verteidigungs- und Gesundheitsministeriums ist am Sonntag nach Indien abgereist. Die Delegation wird Hilfsgüter zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie bereitstellen und eine Reihe von Tests durchführen, um die Wirksamkeit mehrerer israelischer Diagnose-Technologien zu prüfen, wie die israelische Botschaft mitteilt. Außenminister Gabi Ashkenazi und sein indischer Amtskollege Subrahmanyam Jaishankar sprachen über die Bedeutung der Zusammenarbeit beider Länder im Kampf gegen das Coronavirus. Innerhalb von zehn Tagen sollen Zehntausende von Proben gesammelt und mithilfe Künstlicher Intelligenz analysiert werden.