Sara Netanjahu will Einspruch einlegen. Die Ehefrau des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu hatte am Mittwoch vor dem Arbeitsgericht in Jerusalem verloren. Ihr ehemaliger Hausmeister Meni Naftali hatte gegen Sara Netanjahu wegen inakzeptabler Arbeitsbedingungen und Drangsalierung geklagt. Der Fall war wochenlang durch die israelische Presse gegangen.
Nun wurde Naftali eine Kompensation in Höhe von rund 40.000 Euro zugesprochen, die der Staat zahlen muss. Richterin Dita Pruginin akzeptierte den Vorwurf des Ex-Hausmeisters in der Residenz der Netanjahus und sprach ihm die finanzielle Entschädigung zu. Der sagte nach dem Gerichtsurteil, es zeige, dass David doch gegen Goliath gewinnen könne.
exempel In der Entscheidung der Richterin heißt es, dass die Residenz des Ministerpräsidenten vor allen anderen ein Exempel für die Rechte von Angestellten sein solle. Die Menschen dort müssten mit besonderem Respekt und Anerkennung behandelt werden. »Doch genau das scheint nicht der Fall gewesen zu sein«, so Pruginin. »Stattdessen gab es viele Überstunden zu unmöglichen Tageszeiten, überzogene Forderungen, Beleidigungen und Wutausbrüche.«
Die Netanjahus jedoch wollen das Urteil nicht akzeptieren und Einspruch dagegen einlegen. In einer Erklärung der Familie heißt es: »Das Arbeitsgericht ist zu einem Ergebnis gekommen, das Sara Netanjahu sehr schadet. Ihr Blut wurde von den Medien vergossen, obwohl sie sich keiner Straftat schuldig gemacht hat.«
Da Sara Netanjahu jedoch nicht als Angeklagte, sondern lediglich als Zeugin vor Gericht geladen war, sind ihre Chancen auf einen Einspruch gering. Aus einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofes geht hervor, dass Zeugen kein Recht auf Einspruch hätten, »um ihren Ruf zu retten«.