Lockdown

Einschränkungen für Demos werden verlängert

Protest in Tel Aviv am Dienstagabend Foto: Flash 90

Das israelische Kabinett hat die im Zuge des Corona-Lockdowns geltenden Einschränkungen für Demonstrationen verlängert. Wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwoch mitteilte, wurde bei einer Telefonkonferenz der Minister beschlossen, einen speziellen Coronavirus-Notstand bis zum 13. Oktober auszudehnen.

Unter diesen fallen auch die Vorschriften für Demonstrationen. Wer protestieren will, darf dies während des geltenden kompletten Lockdowns nur innerhalb eines Umkreises von 1000 Metern von seinem Zuhause und in Gruppen von maximal 20 Menschen.

massnahmen Begründet wurden die Maßnahmen mit einer möglichen Ansteckungsgefahr. Kritiker bezeichnen sie dagegen als antidemokratisch und sehen sie vor dem Hintergrund des gegen Netanjahu laufenden Korruptionsprozesses. Der Ministerpräsident bestreitet alle Vorwürfe.

An vielen Orten hatte es nach Angaben der Bewegung »Schwarze Flaggen« am Dienstagabend erneut Proteste gegen ihn gegeben. Der Polizei zufolge gab es Verstöße gegen die Corona-Regeln.

Netanjahu steht auch wegen seines Krisenmanagements in der Kritik. Viele Israelis sehen es als gescheitert an. Die Arbeitslosigkeit ist hoch. Einer Umfrage zufolge hat Netanjahus Likud-Partei im Vergleich zum Frühjahr stark an Zustimmung verloren. Knapp hinter ihr lag die ultrarechte Jamina-Partei von Ex-Verteidigungsminister Naftali Bennett.

eindämmung Die Pandemie war in Israel mit seinen rund neun Millionen Einwohnern zunächst glimpflich verlaufen, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach kritisierten Lockerungen im Mai schnellten die Zahlen jedoch in die Höhe. Seit dem 18. September gilt ein zweiter landesweiter Lockdown. Netanjahu äußerte sich zuletzt vorsichtig optimistisch über Anzeichen von Erfolgen bei der Eindämmung der Pandemie. Es sei aber noch zu früh, um dies festhalten zu können. Es gelte, noch mindestens eine Woche abzuwarten, sagte Netanjahu.

Dem Gesundheitsministerium zufolge wurden zuletzt 4674 Neuinfektionen verzeichnet. 10,5 Prozent aller Tests waren positiv – weniger als an den Vortagen. Vor einer Woche hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit mehr als 9000 einen Rekord erreicht. dpa

Geiseln

Sein Zuhause ist verbrannt

Eli Sharabi wurde am 7. Oktober von palästinensischen Terroristen aus dem Kibbuz entführt. Eine Erinnerung

von Sabine Brandes  20.12.2024

Nahost

»Vorsichtiger Optimismus«

Der Syrien-Experte Joel Parker analysiert, was die jüngsten Entwicklungen für die Region bedeuten könnten

von Sabine Brandes  19.12.2024

Jemen/Israel

Raketenterror in der Nacht: Huthis nehmen Tel Aviv ins Visier

Verteidigungsminister Katz: »Israels langer Arm wird jeden erreichen. Die Hand, die Israel schaden will, wird abgehackt«

von Sabine Brandes  19.12.2024

Deutschland

TV-Sender der Hisbollah muss sofort vom Netz

Über das Netz wird auch in Deutschland das Weltbild der Hisbollah verbreitet. Die Medienanstalten sperren nun den Kanal Al-Manar

von Christof Bock  18.12.2024

Nahost

Baerbock pocht auf Syriens »territoriale Integrität«

Die Außenministerin kritisiert Israels Vorgehen im Nachbarland und warnt vor einer dauerhaften Besetzung der Golanhöhen

 18.12.2024

Enzyklopädie

Wikipedia sperrt Benutzer wegen unlauterer Beeinflussung

Die gesperrten Personen sollen auf der Plattform wiederholt zuungunsten Israels interveniert haben

 18.12.2024

Gesellschaft

Israelis werden immer ärmer

Laut dem neuesten Bericht der Hilfsorganisation Latet leidet ein Viertel der Israelis unter Nahrungsmittelunsicherheit

von Sabine Brandes  18.12.2024

Nahost

Israels Präsident trifft künftigen US-Geisel-Sondergesandten

Bei den Bemühungen der USA um eine Waffenruhe in Gaza spielt auch Trumps neues Team eine Rolle

 18.12.2024

Tourismus

Visum für Israel tritt ab 1. Januar in Kraft

Alle Einreisenden, die zuvor kein Visum benötigten, müssen das ETA-IL vor ihrer Abreise nach Israel ausfüllen

von Sabine Brandes  18.12.2024 Aktualisiert