Israel wird die Zahl der sogenannten roten Länder auf seiner Flugverbotsliste von 69 auf 15 reduzieren. Das berichteten die israelischen Medien laut der israelischen Internetzeitung »Times of Israel« am Montag unter Berufung auf einen Ausschuss des Gesundheitsministeriums.
Laut den TV-Berichten habe das Gremium empfohlen, 54 Länder von der Liste der als »rot« eingestuften Reiseziele zu streichen und eine Sondergenehmigung für Hin- und Rückflüge zu verlangen. Einige Reiseziele sollen weiterhin auf der No-Go-Liste bleiben. Deutshcland werde ab dem 29.12. als »orange« eingestuft. Das postete die israelische Botschaft auf ihrem Instagram-Account.
GRENZEN »Sobald sich Infektionen ausbreiten, ist es nicht sinnvoll, die Einreise aus dem Ausland zu stoppen«, hatte Gesundheitsminister Nitzan Horowitz am Sonntag in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Sender Kan gesagt. Laut Horowitz würden möglicherweise bereits »nächste Woche« die bisherigen Beschränkungen im Flugverkehr aufgehoben.
Experten hatten den Sinn der israelischen Reiseregeln zunehmend in Frage gestellt.
Experten hatten den Sinn der israelischen Reiseregeln angesichts der Wahrscheinlichkeit, dass sich die Omikron-Variante bereits innerhalb der Landesgrenzen befindet, zunehmend in Frage gestellt.
Ende November hatte Israel seine Grenzen für Ausländer geschlossen, um die Variante aufzuhalten. Seitdem wurde die Liste der »roten« Länder auf fast 70 erweitert, die Israel als Hochrisikogebiete eingestuft hatte, darunter die USA, die Türkei und der größte Teil Europas und Afrikas.
QUARANTÄNE Berichten des TV-Senders Channel 12 zufolge soll das Kabinett auch die Quarantäneregeln deutlich lockern. Demnach sollen vollständig Geimpfte von jeder Quarantäne ausgenommen werden, unabhängig davon, ob ihr Kontakt mit Omikron infiziert war oder nicht. Wenn der Omikron-Kontakt jedoch zu ihrem Haushalt gehört, muss die geimpfte Person dennoch sieben Tage lang unter Quarantäne gestellt werden, heißt es in dem Bericht, auf den sich die »The Times of Israel« beruft.
Wenn die aktuellen Regeln in Kraft blieben, würde dies laut Gesundheitsexperten einer »effektiven Sperrung« gleichkommen, die Hunderttausende Israelis beträfe. Beamte würden sich auf ein mögliches Szenario vorbereiten, in dem 50 Prozent der Arbeitskräfte des Landes bald in Quarantäne stehen würden, da sie einen Mangel an lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen befürchteten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden am Montag mehr als 2000 neue Coronavirus-Fälle diagnostiziert. ja