Einmischung
Rumänien beschuldigt Israels Minister für Diaspora-Angelegenheiten, Amichai Chikli, sich in die Wahlen des Landes einzumischen, nachdem er vergangene Woche ein Telefonat mit dem rechtsradikalen Präsidentschaftskandidaten Calin Georgescu geführt hatte. Rumäniens Botschafter in Israel sagte gegenüber der Tageszeitung »Haaretz«, dass Chiklis Verhalten die engen Beziehungen seines Landes zu Israel beschädige. Georgescu ist ein rechtsradikaler, prorussischer Politiker, der in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen 24 Prozent der Stimmen erhielt. Er trat gegen die liberale Politikerin Elena Lasconi an. Die rumänischen Behörden untersuchen derzeit eine mögliche Einmischung Russlands und anderer Länder in die Wahl, sodass die Ergebnisse annulliert werden könnten.
Kurs
Die Bar-Ilan-Universität hat einen Massive Open Online Course (MOOC) mit dem Titel »Jerusalem: Eine Reise durch die Zeit« gestartet. Der Kurs ist kostenlos auf der Online-Bildungsplattform edX verfügbar und wird von Professor Aren Maeir gegeben, einem weltbekannten Archäologen. »Die Veranstaltung ist so konzipiert, dass sie für jeden zugänglich ist, unabhängig vom historischen oder archäologischen Hintergrund. Ich freue mich darauf, dieses Wissen einem weltweiten Publikum zugänglich zu machen und sowohl lehrreiche Einblicke als auch die Möglichkeit zu bieten, die Stadt auf eine Weise zu erkunden, die den meisten bisher nicht zugänglich war«, so Maeir.
Geisel
Omer Neutra ist tot. Am Wochenbeginn bestätigte die israelische Armee, dass der junge Soldat mit US-amerikanischer und israelischer Staatsangehörigkeit bereits am 7. Oktober 2023 von der Hamas ermordet wurde. Seine Leiche wird in Gaza festgehalten. Neue Geheimdienstinformationen ermöglichten es einer speziellen Militärkommission aus Rabbinern, Wissenschaftlern und Anwälten, seinen Tod rund 14 Monate später zu bestätigen. Der Verdacht, dass der 21-Jährige nicht mehr am Leben ist, bestand schon eine Weile. Neutra war ein sogenannter »lone soldier«, ein Soldat, der ohne Eltern nach Israel kam. Er wurde in New York geboren und diente als Panzerkommandeur.
Amulett
Die zwölfjährige Dafna Filshteiner hat einen ungewöhnnlichen Fund gemacht. Als sie kürzlich mit ihrer Familie unterhalb der antiken Stätte von Tel Qana nördlich von Tel Aviv wanderte, entdeckte sie einen käferähnlichen Stein, der vor etwa 3500 Jahren als ägyptisches Amulett verwendet wurde. Israels Altertumsbehörde überreichte Dafna und ihrer Familie ein Zertifikat für vorbildliches Verhalten und übergab den Skarabäus dem Staatsarchiv. Derartige Amulette, die gelegentlich als Siegel verwendet wurden, belegen die ägyptische Herrschaft in der Region vor etwa 3500 Jahren und deren kulturellen Einfluss.
Hotels
Israels Herbergen bleiben weiterhin leer. Im Oktober wurden lediglich 120.000 Übernachtungen von Touristen aus dem Ausland verzeichnet, teilte die israelische Hotelvereinigung (IHA) mit. Das sei ein Rückgang von 86 Prozent im Vergleich zum Oktober 2022. Selbst die Zahl von Hotelübernachtungen von Gästen aus dem Inland ist rückläufig. Sie belief sich in diesem Oktober auf nur 1,58 Millionen, ein Minus von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, und das, obwohl die ansonsten so gut gebuchten Hohen Feiertage dieses Jahr alle in den Oktober fielen. Der Rückgang ist auf weniger Evakuierte zurückzuführen, die im Vergleich zu 2023 immer noch in Hotels übernachten müssen. Seit Kriegsbeginn wurden etwa 90 Hotels im Land geschlossen, was 20 Prozent der Kapazität der Branche entspricht.
Tanz
Der Auftritt der Rollstuhltänzerin Tomer Margalit und ihrem Tanzpartner Orel Chalaf haben den ersten Platz bei der »Para Dance Sport European Championship« in Prag belegt. Ihre Darbietung zu Eden Golans Eurovision-Song »Hurricane« war der Freilassung der von der Terrororganisation Hamas festgehaltenen Geiseln gewidmet. Die 29-jährige Margalit aus Ness Ziona sitzt seit ihrem 14. Lebensjahr aufgrund einer gesundheitlichen Komplikation im Rollstuhl. Davon aber lässt sie sich nicht bremsen. Chalaf, ein professioneller Lateinamerika-Tänzer, zögerte nicht, als er gefragt wurde, ob er mit Margalit tanzen wolle. »Anfangs fühlte es sich ein bisschen anders an, aber ich erkannte schnell, dass es in Bezug auf die Führung und Ausführung der Elemente, die wir brauchen, genauso ist, als würde ich mit meinen anderen Partnern tanzen.«