New York

Einladung in die Knesset

»Der Weg des Friedens führt durch Jerusalem und Ramallah, nicht durch New York«: Benjamin Netanjahu bei seiner Rede vor der UN Foto: Flash 90

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach am Donnerstag vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York. Hier betonte er, dass Friedensgespräche durch direkten Kontakt geführt werden müssten. »Der Weg des Friedens führt durch Jerusalem und Ramallah, nicht durch New York.« Er lud den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas ein, vor der Knesset zu sprechen, und schlug vor, dass wiederum er ins Hauptquartier der Palästinenser in Ramallah komme.

Doch Netanjahu hatte auch scharfe Kritik parat. Er bezichtigte die palästinensische Führung, durch »Bildungsprogramme« im Fernsehen zum Terror anzustiften und die Zukunft zu vergiften. An Abbas direkt gerichtet, der nur wenige Minuten zuvor gesprochen hatte, sagte er: »Sie müssen wählen. Sie können weiterhin Hass säen oder Sie können mit mir gemeinsam hart daran arbeiten, Frieden zwischen unseren beiden Nationen zu schaffen.«

lob Einige Politiker aus den eigenen Reihen lobten den Premier für diese Worte, doch verschiedene Oppositionspolitiker nannten Netanjahu einen »Schauspieler«. Die Chefin der Linkspartei Meretz ist sicher: »Das sind reine Lippenbekenntnisse und leere Worte. Diese Sätze waren an Obama gerichtet – nicht an Abbas.«

Palästinenserpräsident Abbas hatte kurz zuvor von der »Verzweiflung seines Volkes unter israelischer Besatzung und dem verschwindenden Traum eines eigenen Staates« gesprochen. Er beschuldigte Netanjahu der ethnischen Säuberung im Westjordanland. Der israelische Sicherheitsminister Gilad Erdan wiederum warf Abbas vor, die Spannungen vor den jüdischen Feiertagen verschärfen zu wollen.

Als Netanjahu im Anschluss sprach, tat er seine Überzeugung kund: »Israels diplomatische Beziehungen erleben derzeit eine Revolution.« Bis jetzt seien die Vereinten Nationen bekannt dafür gewesen, gegen Israel zu sein, doch das werde sich schneller ändern, als man denkt. Es seien vor allem die arabischen Staaten, die sich Israel annähern. »Zum ersten Mal in meinem Leben erkennen viele andere Nationen, dass Israel nicht ihr Feind ist«, so der Ministerpräsident. Die Botschaften der arabischen Anführer allerdings waren auch bei der 71. Sitzung in Sachen Israel so feindlich wie eh und je.

Jerusalem

Bringt Bennett die Wende bei Wahlen?

Nach einer aktuellen Umfrage bekäme Premier Netanjahu keinen rechts-religiösen Block mehr zustande - würde jetzt gewählt

von Sabine Brandes  28.04.2025

Jerusalem/Den Haag

Israel verweigert Anhörung vor höchstem UN-Gericht

Es geht um die angeblichen Verpflichtungen des jüdischen Staates in den Palästinensergebieten. Außenminister Sa’ar begründet die Position der Regierung

 28.04.2025

Kyoto

Israelischer Tourist muss »Kriegsverbrechen-Deklaration« unterschreiben

In einem Hotel muss ein israelischer Gast schriftlich versichern, nicht an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen zu sein

 28.04.2025

Nahost

Israelischer Luftangriff auf Hisbollah-Ziel in Beirut

Die israelische Luftwaffe hat erneut ein Ziel in Beirut angegriffen. Als Grund gibt Israel einen Verstoß der Hisbollah gegen die Vereinbarung mit dem Libanon an

 27.04.2025

Geiseln in Gaza

Ex-Geisel Krivoi: »Sie foltern Matan mit Stromschlägen«

Die ehemalige Geisel Ron Krivoi spricht über die Qualen der verschleppten Israelis durch die Hamas in den Terror-Tunneln

von Sabine Brandes  27.04.2025

PLO

Neuer starker Mann im Westjordanland?

Hussein al-Scheich bekleidet das neugeschaffene Amt des Stellvertreters von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas – und ist damit dessen potenzieller Nachfolger

 27.04.2025

Gaza

Hamas erklärt Bereitschaft für mehrjährigen Waffenstillstand

Im Gegenzug sollen alle Geiseln aus Gaza freikommen. Zuvor hatte die Terrororganisation einen israelischen Vorschlag abgelehnt

 27.04.2025

Nahost

Huthi feuern Rakete auf Israel

Bereits in der zweiten Nacht in Folge heulten in weiten Teilen Israels Alarmsirenen. Die israelische Armee hat das Geschoss abgefangen

 27.04.2025

Ramallah

Abbas-Nachfolge: PLO schafft Vize-Posten

Palästinenserpräsident Abbas wird in diesem Jahr 90. Die Suche nach einem Sukzessor drängt

 25.04.2025