Jerusalem

Eine Stadt in Alarmbereitschaft

Der Tempelberg in Jerusalem Foto: Flash 90

Nach dem jüngsten Terroranschlag am Donnerstagabend in Tel Aviv, bei dem zwei junge Männer getötet wurden und es mehrere Schwerverletzte gab, twitterte Ministerpräsident Naftali Bennett: »Wir bleiben in maximaler Alarmbereitschaft, in Tel Aviv und im ganzen Land, aus Sorge vor weiteren Ereignissen oder Attentaten durch Nachahmer. (...) Unser Krieg gegen den mörderischen Terror ist lang und hart.«

Schon lange vor Beginn des Ramadan wurde diese Zeitspanne von den israelischen Sicherheitsbehörden mit großer Sorge betrachtet. Das hat der Journalist Alec Pollard im israelischen Nachrichtensender »i24NEWS« berichtet. »Nach den letzten Terrorattacken ist diese Sorge noch größer geworden«, sagte er mit Blick auf die Anschläge, die Israel seit zwei Wochen erschüttern und die bisher 13 Menschenleben forderten.

Bereits 2021 kam es im Fastenmonat Ramadan zu schweren Ausschreitungen zwischen Muslimen und israelischen Sicherheitskräften in Jerusalem, die zu den schwersten der vergangenen Jahrzehnte zählen. Die Hamas schoss mehrere Hundert Raketen vom Gaza-Streifen aus auf Israel.

FREITAGGEBET Zum heutigen muslimischen Freitagsgebet werden auf dem Tempelberg 100.000 Beter und damit auch schwere Ausschreitungen erwartet. Das berichtet die Times of Israel. Während die Freitagsgebete der vergangenen Woche noch ohne größere Auseinandersetzungen vorübergingen, hatten die Ausschreitungen seit dem Wochenende zugenommen, insbesondere rund um das Damaskus-Tor in der Jerusalemer Altstadt.  

Wie die Times of Israel berichtet, hat die israelische Regierung bisher nicht beschlossen, die Teilnehmerzahl für das heutige Freitagsgebet zu beschränken. Zwar habe die Polizei einen Befehl erlassen, bestimmte Hamas-Mitglieder den Zutritt in die Jerusalemer Altstadt während des Ramadans zu verweigern.

Grundsätzlich wolle man aber an den seit längerer Zeit angekündigten Sicherheitsmaßnahmen festhalten, um keine zusätzlichen Unruhen zu provozieren. Demnach werden, wie geplant, etwa 3000 Polizeikräfte allein rund um den Tempelberg im Einsatz sein, um wichtige Straßen und sensible Punkte zu sichern.

Gaza City/Tel Aviv

Ehemalige Hamas-Geisel berichtet über schwerste Misshandlung

Der junge Mann wurde in einer winzigen unterirdischen Zelle festgehalten, immer wieder geschlagen und gedemütigt. Den schlimmsten Moment seines Lebens erlebte er ausgerechnet an seinem Geburtstag

von Sara Lemel  14.03.2025

Gaza/Tel Aviv

Hamas will eine Geisel freilassen und vier Tote übergeben

Die Terrororganisation sagt, sie habe einen Vorschlag der Vermittler akzeptiert. In diesem Rahmen will sie demnach weitere aus Israel Entführte aus ihrer Gewalt entlassen

 14.03.2025 Aktualisiert

Tel Aviv

»Ich bin Omer Schem-Tov und ich bin frei«

Omer Schem-Tov berichtet erstmals über die schlimmste Phase seiner Geiselhaft in Gaza - und fordert die Freilassung aller Entführten.

von Cindy Riechau  14.03.2025

Nahost

US-Vermittler legt Vorschlag für Verlängerung der Waffenruhe vor

Laut Witkoffs Plan käme zuerst nur eine Handvoll Geiseln frei. Was wird aus den übrigen?

 14.03.2025

Israel

Bernard-Henri Lévy sagt aus Protest Teilnahme an Konferenz in Israel ab

Der Schritt des französischen Philosophen erfolgte aus Protest gegen die Einladung der zwei rechten französischen Politiker Jordan Bardella und Marion Maréchal

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Jerusalem/Genf

Nach Israel-kritischem Bericht: Netanjahu wirft UNHRC Antisemitismus vor

Ein UN-Bericht wirft Israel sexualisierte Gewalt gegen Palästinenser vor. Der Ministerpräsident spricht von einem »antiisraelischen Zirkus«

von Imanuel Marcus  13.03.2025

Geiseln

Avinatan lebt!

Es ist das erste Lebenszeichen der 32-jährigen Geisel. Seine Freundin, die befreite Noa Argamani, kämpft unermüdlich für ihn

von Sabine Brandes  13.03.2025

Vermisst!

Angekettet und allein

Alon Ohel wurde am 7. Oktober schwer verletzt und verschleppt

von Sabine Brandes  13.03.2025

Doha

Verhandlungen um Waffenruhe und Geiseln stocken

Die Gespräche kommen nicht voran. Welches Ziel verfolgen die Amerikaner?

 13.03.2025