Matan Zangauker und seine Mutter Einav haben ein besonders enges Verhältnis. Sie hat ihren Sohn ganz allein großgezogen. Am 7. Oktober 2023, während der Massaker der Hamas, sprachen sie am Telefon, bis er zusammen mit seiner Freundin Ilana Gritzewsky von den Terroristen gefangen und verschleppt wurde. Das Gespräch brach einfach ab.
Seitdem lebt Einav in permanenter Angst um ihren Sohn. Der »New York Times« sagte sie in der vergangenen Woche, dass sie seit Matans Entführung nach Gaza 13 Kilogramm abgenommen habe und kaum noch schlafen könne. »Meine Augen brennen. Ich bin wie ein Baby, das sich in den Schlaf weint. Irgendwann breche ich zusammen«, wurde sie zitiert.
Ilana Gritzewsky wurde am 30. November 2023 im Rahmen des von Katar und den USA vermittelten Freilassungs- und Waffenstillstandsabkommens zwischen der Hamas und Israel freigelassen. Seitdem kämpft auch sie um das Leben ihres Gefährten. Oft an der Seite von Einav.
Kämpferin und Kritikerin
Einav Zangauker ist nicht nur eine der lautstärksten Kämpferinnen für die Freilassung der Geiseln, sie ist auch zu einer der schärfsten Kritikerinnen der Regierung und besonders von Premierminister Benjamin Netanjahu geworden. Ausgerechnet sie, die sefardische Frau aus Ofakim, die nach eigener Aussage »immer Likud gewählt hat«.
Doch nun campt sie vor der Knesset, kettet sich an Brücken und ist auf fast jeder Kundgebung mit dabei. Ihr Aktivismus, mit dem sie versucht, die Regierung zu einem Deal zu drängen, der ihren Sohn zurückbringt, polarisiert die Israelis. Doch sie schert es nicht, sie wolle »Netanjahus schlimmster Alptraum« sein, sagt sie und macht deutlich: »Matan, wenn du nach Hause zurückkommst, werde ich dir erzählen, dass die Regierung dich – uns alle – betrogen hat«.
Über ihren 25-jährigen Sohn sagt sie, dass er stark und ein Überlebenskünstler sei, der auch mit wenig Nahrung und Wasser auskomme. »Matan, du wurdest deiner Freiheit beraubt, aber du wirst wieder zum Leben erwachen, wir kämpfen für dich«.