Mit scharfen Worten hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu eine neue UNESCO-Resolution kritisiert, in der dem jüdischen Staat aggressives und illegales Verhalten hinsichtlich des Zugangs von Muslimen zum Felsendom vorgeworfen wird. »Die Resolution der UN ist absurd und ignoriert zudem die einzigartige historische Verbindung des Judentums zum Tempelberg«, sagte Netanjahu am Samstagabend in Jerusalem.
Die am Freitag dieser Woche beschlossene Resolution der UN-Kulturorganisation hatte in ihrer Erklärung keinen Bezug zum Tempelberg genommen und stattdessen auch den gesamten Platz vor der Kotel in Jerusalem als »Al Aksa Moschee« und »al-Haram al-Sharif« bezeichnet. Damit negiere die UNESCO einmal mehr den jüdischen Ursprung des Tempelberges, so Netanjahu. »An diesem Ort standen tausend Jahre die beiden Tempel, an denen tausend Jahre lang jeder Jude in der Welt gebetet hat.«
mehrheit Insgesamt befürworteten den Beschluss 33 Staaten, sechs Nationen – darunter Deutschland, Großbritannien und die USA – sprachen sich dagegen aus, 17 enthielten sich. In der Erklärung fordert die UNESCO »die Besatzungsmacht Israel auf, die permanenten Ausgrabungen in Ost-Jerusalem, vor allem in der Altstadt, einzustellen«. Zudem bezichtigt sie Israel, dass es Muslimen verbiete, ihre Toten in bestimmten Gegenden zu begraben und stattdessen fingierte jüdische Gräber in Gebieten von muslimischen Friedhöfen zu errichten.
Die Verwaltung der muslimischen Heiligtümer rund um die Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg untersteht Jordanien und der islamischen Waqf-Stiftung. Dort dürfen grundsätzlich nur Muslime beten.
In der jüngsten Vergangenheit haben die Palästinenser immer wieder den Vorwurf erhoben, dass Israel zunehmend Juden eine Sondergenehmigung für Besuche auf dem Areal erteilt und damit die Kontrolle der Muslime über die drittheiligste Stätte im Islam aushebelt. Israel bestreitet dies. ja