Ein großer Freund Israels ist tot. Der Sänger und Poet Leonard Cohen ist mit 82 Jahren gestorben. Sein Label Sony Music hatte am Donnerstag den Tod des jüdisch-kanadischen Künstlers verkündet. Der Präsident Israels, Reuven Rivlin, verabschiedete sich in einem sehr persönlichen Post von dem Sänger.
»Heute Morgen haben wir uns angesehen und hatten denselben Gedanken. ›Dance me to the end of love‹ war der Soundtrack für so viele Momente in unserem Leben als Paar und als Familie«, schrieben Rivlin und seine Frau Nachama auf der Facebook-Seite des Präsidenten. »Es gab, wie so viele seiner Lieder, unserem Alltag Tiefe und Gefühl.«
jom-kippur-krieg Auch Regierungschef Benjamin Netanjahu verabschiedete sich von dem Künstler, der oft als Visionär bezeichnet wurde. »Ich werde nie vergessen, wie er für die Soldaten im Jom-Kippur-Krieg gespielt hat.« Es habe ihn besonders beeindruckt, wie er sein Judentum stets stolz nach außen trug und niemals versteckte, wie es viele andere Leute im Showbusiness tun würden. »Er blieb immer Cohen.«
Cohen wird in Israel nicht nur wegen seiner poetischen Musik verehrt, sondern auch wegen seines Einsatzes für den jüdischen Staat. Während des Jom-Kippur-Krieges im Jahr 1973 flog er nach Israel und sang in den schwersten Tagen des Staates für die Soldaten im Sinai sein berühmtes Lied »Lover come back to me«. Noch heute wird Cohen regelmäßig im Radio gespielt.
Das letzte Album des Künstlers, You Want It Darker, befasst sich vor allem mit dem Tod. Doch nach den Wahlen in den USA scheint es für viele auch wie eine dunkle Vorahnung. Der Titelsong wird regelmäßig im israelischen Radio gespielt und von Musikkritikern auf der ganzen Welt gelobt. Ein Radiomoderator des Senders Galgalatz spielte die CD am Tag nach Cohens Tod und sagte: »Gänsehaut. Leonard, du kannst es immer noch.«