World Vision

Dringende Klärung gefordert

Die christliche Organisation World Vision will den Sachverhalt aufklären. Foto: reuters

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck hat heute gefordert, dass das Auswärtige Amt die Mittelvergabe und Mittelverwendung an die Hilfsorganisation World Vision überprüft. »Es darf keine indirekte Unterstützung der Hamas aus deutschem Steuergeld geben«, so Beck.

In einer schriftlichen Anfrage Becks an die Bundesregierung heißt es: »Wofür wurden in den letzten zehn Jahren die Mittel an World Vision zur Verwendung in Gaza jeweils tatsächlich eingesetzt (bitte nach Höhe der Mittel und Verwendung jeweils aufschlüsseln), und wie wird die Bundesregierung in Zukunft damit umgehen?«

Auch das American Jewish Committee (AJC) rief das Auswärtige Amt zu einer transparenten und zügigen Untersuchung der Mittelvergabe an World Vision auf. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch deutsche Steuergelder in die Hände der Hamas gelangten, hieß es. »Deutschland sollte dem Beispiel Australiens folgen und alle Mittelzuwendungen für die Organisation World Vision stoppen, solange die Aufklärung nicht abgeschlossen ist«, forderte Deidre Berger, Direktorin des AJC Berlin/Ramer Institute.

Waffenerwerb Nach israelischen Angaben hat Mohammed El-Halabi, Leiter der Hilfsorganisation World Vision im Gazastreifen, 60 Prozent des jährlichen Budgets von 6,4 Millionen Euro zweckentfremdet und an die Terrororganisation Hamas weitergeleitet. Die Gelder der Hilfsorganisation sollen unter anderem zum Tunnelbau und zum Waffenerwerb verwendet worden sein.

Dore Gold, Generaldirektor im Jerusalemer Außenministerium, sagte: »Israel setzt sich voll und ganz für den wirtschaftlichen Wiederaufbau des Gazastreifens ein und arbeitet aktiv mit der Internationalen Gemeinschaft zusammen, um dies zu erreichen. Gleichzeitig schützt Israel seine lebenswichtigen Sicherheitsinteressen. Angesichts der gefährlichen Entwicklungen appelliere ich an alle, Israel zu unterstützen und die Terrororganisation Hamas davon abzuhalten, die Sicherheit, Stabilität und das Wohlergehen von Israelis und Palästinensern zu gefährden.«

Beweise Unterdessen teilte World Vision Deutschland heute mit, man sei schockiert über die Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter der Organisation im Gazastreifen, doch hätten die Behörden gegenüber World Vision noch keine Beweise vorgelegt. Bis zu einer Verurteilung des Mitarbeiters anhand klarer Beweise gelte die Unschuldsvermutung. ja

Gaza/Tel Aviv

Ehemalige Hamas-Geisel berichtet über schwerste Misshandlung

Der junge Mann wurde in einer winzigen unterirdischen Zelle festgehalten, immer wieder geschlagen und gedemütigt. Den schlimmsten Moment seines Lebens erlebte er ausgerechnet an seinem Geburtstag

von Sara Lemel  14.03.2025

Gaza/Tel Aviv

Hamas will eine Geisel freilassen und vier Tote übergeben

Die Terrororganisation sagt, sie habe einen Vorschlag der Vermittler akzeptiert. In diesem Rahmen will sie demnach weitere aus Israel Entführte aus ihrer Gewalt entlassen

 14.03.2025 Aktualisiert

Tel Aviv

»Ich bin Omer Schem-Tov und ich bin frei«

Omer Schem-Tov berichtet erstmals über die schlimmste Phase seiner Geiselhaft in Gaza - und fordert die Freilassung aller Entführten.

von Cindy Riechau  14.03.2025

Nahost

US-Vermittler legt Vorschlag für Verlängerung der Waffenruhe vor

Laut Witkoffs Plan käme zuerst nur eine Handvoll Geiseln frei. Was wird aus den übrigen?

 14.03.2025

Israel

Bernard-Henri Lévy sagt aus Protest Teilnahme an Konferenz in Israel ab

Der Schritt des französischen Philosophen erfolgte aus Protest gegen die Einladung der zwei rechten französischen Politiker Jordan Bardella und Marion Maréchal

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Jerusalem/Genf

Nach Israel-kritischem Bericht: Netanjahu wirft UNHRC Antisemitismus vor

Ein UN-Bericht wirft Israel sexualisierte Gewalt gegen Palästinenser vor. Der Ministerpräsident spricht von einem »antiisraelischen Zirkus«

von Imanuel Marcus  13.03.2025

Geiseln

Avinatan lebt!

Es ist das erste Lebenszeichen der 32-jährigen Geisel. Seine Freundin, die befreite Noa Argamani, kämpft unermüdlich für ihn

von Sabine Brandes  13.03.2025

Vermisst!

Angekettet und allein

Alon Ohel wurde am 7. Oktober schwer verletzt und verschleppt

von Sabine Brandes  13.03.2025

Doha

Verhandlungen um Waffenruhe und Geiseln stocken

Die Gespräche kommen nicht voran. Welches Ziel verfolgen die Amerikaner?

 13.03.2025