Israel

»Die Zeit der Ruhe für Israel maximieren«

Premierminister Netanjahu schließt eine Eroberung des Gazastreifens nicht vollständig aus

 19.05.2021 14:23 Uhr

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Foto: copyright (C) FLASH90 2021

Premierminister Netanjahu schließt eine Eroberung des Gazastreifens nicht vollständig aus

 19.05.2021 14:23 Uhr

Ziel der israelischen Angriffe im Gazastreifen ist nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu eine möglichst lange Zeit der Ruhe vor weiteren palästinensischen Terrorangriffen danach.

Man schließe aber auch eine Eroberung des von der islamistischen Terrororganisation Hamas beherrschten Küstenstreifens nicht vollständig aus, sagte Netanjahu am Mittwoch vor rund 70 ausländischen Diplomaten im Militärhauptquartier in Tel Aviv. 

RAKETEN Seit Beginn der neuen Angriffe auf Israel durch palästinensische Terroristen im Gazastreifen haben diese mehr als 3700 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Israels Luftwaffe beschoss daraufhin nach Militärangaben rund 1000 Ziele im Gazastreifen, um Israels Bürger zu schützen.

Ein hochrangiger Armeevertreter sprach am Mittwoch vor Journalisten mit Blick auf den Militäreinsatz von »sehr, sehr wichtigen Erfolgen«, die dazu beitrügen, den Süden des Landes zu stabilisieren. Es werde nun geprüft, ob diese ausreichten. »Wir wissen, dass wir von Zeit zu Zeit kämpfen müssen.«

Netanjahu sagte: »Wir versuchen, ihre Fähigkeiten, Terror auszuüben, zu verringern.« Zuletzt habe man vor sieben Jahren eine Konfrontationen dieser Größenordnung mit der Hamas gehabt. »Wir versuchen, die Zeit der Ruhe für Israel zu maximieren.«

OPTIONEN Gegenüber Hamas habe man nur zwei Optionen: »Man kann sie entweder erobern - das ist immer eine Möglichkeit - oder man kann sie abschrecken.« Gegenwärtig setze man auf starke Abschreckung, »aber ich muss sagen, wir schließen nichts aus«. 

Sollte Hamas sich am Ende als Sieger der Konfrontation sehen, »dann wäre das eine Niederlage für uns alle«, sagte Netanjahu. Er bezog sich auf alle Demokratien, gemäßigte Palästinenser sowie »die arabischen Länder, mit denen wir Frieden geschlossen haben, die eine bessere Zukunft wollen«. Er forderte die Diplomaten zu starker Unterstützung Israels auf. dpa/ja

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