Seine Minister hat er angewiesen, dieses Thema nicht zu kommentieren. Er selbst hat indes eine Menge zu sagen – vor allem »die Wahrheit«. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu landete am Montag zu einem viertägigen Besuch in Washington, um über den Iran und die palästinensisch-israelischen Friedensgespräche zu sprechen, wie das Armeeradio am Morgen meldete.
Medienberichten zufolge wolle er sich vor allem über die neuerliche Annäherung zwischen dem Westen und Teheran unterhalten und US-Präsident Barack Obama überzeugen, die wirtschaftlichen Sanktionen keinesfalls zu lockern.
Netanjahu hatte sich mehrfach besorgt über die »westliche Euphorie« nach der Rede von Irans neuem Präsidenten Hassan Rohani vor den Vereinten Nationen geäußert. Besonders nach dem Telefongespräch zwischen Rohani und Obama am vergangenen Freitag bemerkte er, dass die »iranische Charmeoffensive« nichts als ein Bluff sei, um den Westen an der Nase herumzuführen.
Das letzte Mal hatte ein amerikanischer Präsident mit seinem iranischen Kollegen vor der Revolution von 1979 telefoniert. Gleichzeitig versteht der israelische Regierungschef, was viele Menschen in den westlichen Ländern gern glauben würden.
Sicherheit »Ich werde die Interessen des israelischen Volkes vertreten, unsere Bereitschaft, uns zu verteidigen, und unsere Hoffnung auf Frieden«, erklärte der Regierungschef, kurz bevor er auf dem Ben-Gurion-Flughafen in die Maschine stieg, um gen Amerika zu fliegen. »Ich werde die Wahrheit erzählen. Bei all dem Süßholzgeraspel und den Blitzen des Lächelns, muss es jemand tun.« Dies sei bedeutend für die Sicherheit der Welt und selbstverständlich für die Sicherheit Israels.
Später am Montag wird Netanjahu mit Präsident Obama zusammentreffen, um sich mit ihm über Irans Atomprogramm auszutauschen. Am Dienstag wird er dann als letzte Führungspersönlichkeit der Welt in diesem Jahr vor der Generalversammlung der UN in New York seine Rede halten.
Israelische Medien hatten vor Netanjahus Reise berichtet, dass Israels Ministerpräsident vor allem betonen wolle, wie wichtig die Sanktionen gegen das Regime in Teheran seien, solange der Iran nicht sämtliche Konditionen erfülle. Allen voran selbstverständlich der Stopp seines Atomprogramms, das Israel als existenzielle Gefahr ansieht. Besonders das europäische Öl-Embargo und die Sanktionen gegen iranische Banken haben die Wirtschaft des Landes an den Rand des Ruins geführt.