Sara Netanjahu, Ehefrau des israelischen Ministerpräsidenten, muss im Skandal um die ausufernde Bestellung von Luxus-Essen knapp 14.000 Euro an den Staat zahlen. Darauf einigte sie sich mit der Staatsanwaltschaft, wie das Gericht in Jerusalem am Mittwoch bestätigte.
Laut einer angepassten Anklage hatte sie vorsätzlich die Unwissenheit des Büros ihres Mannes ausgenutzt. Netanjahu stand ursprünglich wegen Betrugs und Veruntreuung vor Gericht.
Restaurant Der 60-Jährigen wurde vorgeworfen, zwischen 2010 und 2013 mit einem Mitarbeiter in Edelrestaurants Hunderte Mahlzeiten bestellt zu haben, obwohl die Familie eine Köchin beschäftigte. Das Essen habe einen Wert von umgerechnet rund 43.000 Euro gehabt, ursprünglich sprach die Anklage sogar von 83.000 Euro.
Das Geld dafür habe Netanjahu vom Büro des Ministerpräsidenten erhalten. Dieses habe nicht gewusst, dass eine Köchin auf Staatskosten für die Familie arbeitete. Der ebenfalls angeklagte Mitarbeiter sei auch für die Verwaltung der Residenz zuständig gewesen.
Kronzeuge Sara Netanjahu hatte immer wieder ihre Unschuld beteuert. Ihre Anwälte argumentierten, die Mahlzeiten seien von einem anderen Mitarbeiter, dem ehemaligen Hausmeister und heutigen Kronzeugen Meni Naftali, »gegen den Willen von Sara Netanjahu bestellt« worden. Chefköche seien nur bei offiziellen Anlässen und nicht für Privatmahlzeiten im Amt des Ministerpräsidenten beschäftigt worden.
Israels Staatskontrolleur hatte bereits Anfang 2015 einen äußerst kritischen Bericht über die hohen Ausgaben im Haushalt des Regierungschefs veröffentlicht. Der Generalstaatsanwalt hat auch gegen Regierungschef Netanjahu eine Anklage wegen Korruption in drei Fällen empfohlen. dpa