Nach viertägigen Auseinandersetzungen hat Heimatschutzminister Matan Vilnai am Dienstag im israelischen Rundfunk bestätigt, dass ein Waffenstillstand in Kraft getreten sei. Zuvor hatte ein ägyptischer Geheimdienstvertreter mitgeteilt, dass es Vermittlern gelungen sei, eine »umfassende und gegenseitige Waffenruhe« zwischen Israelis und Palästinensern auszuhandeln.
Dennoch wurden noch am Morgen mehrere Geschosse aus dem Gazastreifen abgefeuert. In vier Tagen gingen nach Armeeangaben 195 Raketen und Mörsergranaten auf israelische Städte und Grenzorte nieder. Seit Freitag haben die palästinensischen »Volkswiderstandskomitees« und der Islamische Dschihad Ballungszentren im Süden Israels unter Beschuss genommen. Israel reagierte mit Luftangriffen auf Terrorzellen und Ausbildungslager.
Auf israelischer Seite herrscht Ausnahmezustand: Mehr als 200.000 Schüler erhielten schulfrei und wurden angewiesen, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten. Immer wieder heulen Luftschutzsirenen auf. Danach bleiben noch zwischen 15 und 45 Sekunden, um sich in Sicherheit zu bringen. »Die Lage in Beer Sheva ist unhaltbar«, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Hefzi Sohar. »In unseren Schulen gibt es nicht genügend Schutzräume. Das Leben ist zum Stillstand gekommen.«
Lesen Sie mehr über die Lage im Süden Israels und das Raketenabwehrsystem »Iron Dome« in der Printausgabe am nächsten Donnerstag.