Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat den Iran scharf für den Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs kritisiert. »Der Iran unterdrückt nicht nur sein Volk und organisiert den Terror im ganzen Nahen Osten, sondern hat auch den Tod von 176 Menschen verursacht und es später verborgen und die internationale Gemeinschaft angelogen«, sagte Netanjahu am Sonntag bei der wöchentlichen Regierungssitzung in Jerusalem.
Nach tagelangem Abstreiten hatte der Iran am Samstag doch zugegeben, für den Absturz des ukrainischen Passagierflugzeugs verantwortlich zu sein. Das Militär habe die Maschine unbeabsichtigt abgeschossen, es handele sich um menschliches Versagen, hieß es.
MUT Netanjahu lobte die Proteste Tausender Iraner als mutig. »Sie haben Freiheit verdient, Sie haben es verdient, in Sicherheit und Frieden zu leben - all die Dinge, die dieses Regime Ihnen vorenthält.«
Netanjahu lobte auch die Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump, weitere Sanktionen gegen Teheran zu verhängen. Dies stehe auch in Zusammenhang mit der Entscheidung des Irans, die Urananreicherung zu erhöhen, sagte er.
Israel werde es dem Iran nicht erlauben, Atomwaffen zu erlangen, betont Netanjahu.
»Ich rufe Großbritannien, Deutschland und Frankreich dazu auf, sich den US-Bestrebungen anzuschließen. Sie müssen zum UN-Sicherheitsrat gehen und dort die Sanktionen aktivieren, die seinerzeit beschlossen worden waren«, so Israels Premier. Er bekräftigte, Israel werde es dem Iran nicht erlauben, Atomwaffen zu erlangen.
ATOMDEAL In dem Atomabkommen mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland hatte sich der Iran 2015 dazu verpflichtet, sein Nuklearprogramm so zu gestalten, dass das Land keine Atombomben bauen kann.
Im Gegenzug sollten Sanktionen aufgehoben werden. Die USA zogen sich aber 2018 aus dem Vertrag zurück und verhängten neue Sanktionen gegen Teheran. Netanjahu gilt als schärfster Kritiker des Abkommens. Er wirft dem Iran vor, sich nie daran gehalten und heimlich weiter den Bau von Atomwaffen angestrebt zu haben, um Israel auszulöschen. dpa/ja