Israel

Die »Flurona-Welle« ist da

Israel ruft zur Impfung gegen Corona und Grippe auf. Foto: Flash90

Israel sieht sich einer weiteren bedrohlichen Welle gegenüber. Doch es ist keine neue Variante des Corona-Virus, sondern die altbekannte Grippe, die über das Land schwappt. Mediziner sorgen sich über den »Zwillingseffekt«, den sie als »Flurona« bezeichnen, ein Kofferwort aus englisch »Flu« für Grippe und Corona, und der schon bald die Krankenhäuser überfordern könnte.

KRANKENKASSE Nachdem in den vergangenen zwei Wintern Grippefälle in Israel praktisch nicht vorkamen, sehen einige Experten die neuen Fallzahlen als besorgniserregend. Verstärkt werden die Sorgen wegen der geringen Impfbereitschaft der Menschen, wenn es um die Grippe geht. Die Krankenkasse Leumit gibt an, dass die Anzahl der Grippeimpfungen um fast ein Drittel zurückgegangen sei. Die anderen Kassen sehen eine ähnliche Impfmüdigkeit.

Zur gleichen Zeit nähmen die Zahlen der Patienten mit schweren Verläufen der Infektionskrankheit zu. Das Gesundheitsministerium in Jerusalem berichtet, dass in den vergangenen vier Monaten 2.825 Menschen mit Grippe eingeliefert wurden, darunter 863 Kinder und 181 schwangere Frauen sowie junge Mütter.

Verstärkt wird die Grippewelle durch die Impfmüdigkeit der Menschen.

Gleichzeitig steigen die Ansteckungen mit dem Coronavirus weiter extrem an. Am Sonntag gab es nach Informationen des Gesundheitsministeriums mehr als 17.500 Neuinfektionen, die Positivrate der Tests lag bei 11,7 Prozent. Auch die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern hat sich innerhalb von einer Woche nahezu verdoppelt. Derzeit werden 203 Menschen mit schweren Symptomen von Covid-19 behandelt.

GEIMPFTE Innerhalb der vergangenen Woche waren 15 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Alle von ihnen waren unvollständig oder gar nicht geimpft. Kein vollständig Geimpfter ist im vergangenen Monat in Israel an Corona gestorben. Der R-Wert, der angibt, wie viele Personen ein Infizierter ansteckt, stieg auf 1,95. Bei über 60-Jährigen sogar auf 2,1.

Jedoch betrachten nicht alle Experten die Flurona-Welle als besonders gefährlich. Der Chef des Tel Aviver Ichilov-Krankenhauses und ehemalige Corona-Berater der Regierung, Professor Ronni Gamzu, meint, es sei kein besonders gravierendes Thema. Er erklärte, er sehe die Krankenhauseinweisungen durch die Grippe als nicht außergewöhnlich an und ist der Überzeugung, dass die Eindämmungsmaßnahmen für das Coronavirus auch vor einer Grippe-Ansteckung schützen.

TESTS Durch die explodierenden Coronafälle sind die Teststationen in Israel seit Tagen völlig überlastet. Ende der vergangenen Woche beschloss die Regierung daraufhin, dass PCR-Tests nun ausschließlich für über 60-Jährige und Risikogruppen vorbehalten sind. Für vollständig geimpfte Personen fällt nach dem Zusammentreffen mit einem Infizierten die Quarantäne weg, wenn sie einen Antigen-Heimtest durchführen und dieser negativ ausfällt.

Kurz darauf begann der Run auf die Selbsttests, die binnen weniger Stunden in den Apotheken und Supermärkten ausverkauft waren. Einige Geschäfte erhöhten die Preise für die Testkits. Die Regierung versprach, mehr Tests zu importieren und berät, die Preise gesetzlich festzulegen. Nach Einspruch von Lehrer- sowie Elternverbänden kündigte Premierminister Naftali Bennett an, an jeden Lehrer und Schüler drei Kits kostenlos zu verteilen.

Gazastreifen

Wer sind die Geiseln in der Gewalt der Hamas?

Noch immer müssen 96 Menschen in den Terrortunneln ausharren

 15.12.2024

Syrien

Operation Vorsorge

Die israelische Armee zerstört den Großteil der militärischen Einrichtungen des Nachbarlandes, damit sie nicht in falsche Hände geraten

von Sabine Brandes  15.12.2024

2000 Israelis demonstrieren für Geiseldeal

 15.12.2024

Hisbollah verliert Versorgungsweg für Waffen

 15.12.2024

HTS-Führer: Israel hat »keine Entschuldigungen mehr« für Angriffe

 14.12.2024

Syrien

Rebellen planten Sturz des Assad-Regimes seit einem Jahr

Das erzählt ein Kommandant von HTS dem britischen »Guardian«

 14.12.2024

Westjordanland

Autonomiebehörde geht gegen Hamas vor

In der Stadt Dschenin gehen palästinensische Sicherheitskräfte erneut gegen die Hamas und den Palästinensischen Islamischen Dschihad vor. Israel ist nicht beteiligt.

 14.12.2024

Gazastreifen

Luftwaffe greift Hamas-Kommandozentrale an

Die Terroristen sollen sich in einer früheren Schule einquartiert haben, in der Zivilisten Unterschlupf suchten

 14.12.2024

Israelische Soldaten sollen über den Winter auf dem Berg Hermon bleiben

 13.12.2024