Israel

»Der Tourismus kommt zurück«

Ella Zack Solomon über Staatshilfen nach dem 7. Oktober, Flugpreise und die Rückkehr der Gäste

von Sophie Albers Ben Chamo  11.04.2024 09:10 Uhr

Ella Zack Solomon Foto: Ella Zack Solomon

Ella Zack Solomon über Staatshilfen nach dem 7. Oktober, Flugpreise und die Rückkehr der Gäste

von Sophie Albers Ben Chamo  11.04.2024 09:10 Uhr

Frau Zack Solomon, wie geht es dem Tourismus in Israel sechs Monate nach dem 7. Oktober?
Das Jahr 2023 lief mit mehr als drei Millionen Besuchern sehr gut. Wir waren auf dem besten Weg, unsere Rekordzahlen von 2019 zu erreichen. Nach dem 7. Oktober waren die Zahlen im freien Fall. Im Januar hatten wir insgesamt 58.600 Touristen in Israel. Im Vorjahresmonat waren es 257.400. Aber die Situation im Land ist nicht so, wie sie in den Medien dargestellt wird.

Wie ist sie denn?
Seit dem Horror des 7. Oktober sind sechs Monate vergangen. Natürlich ist das ein Trauma für alle. Jeder Israeli geht schlafen und betet, dass am Morgen, wenn er aufsteht, alle Geiseln befreit sind. Man muss aber auch sagen, dass das Leben in den Städten wieder zur Normalität zurückgekehrt ist, normal mit Anführungszeichen. Es gibt wieder Inland-Tourismus, die Leute gehen aus, Tel Aviv ist voll, die Leute arbeiten, die Kinder gehen zur Schule. Und wie Tourismusminister Haim Katz gesagt hat: Dass er die Menschen aus dem angegriffenen Süden des Landes in Hotels in Tel Aviv, Jerusalem, Haifa, am Toten Meer und in Eilat evakuiert hat, heißt, dass es dort sicher ist.

Heißt das auch, dass viele Hotels noch belegt sind?
Am Anfang waren es 100.000 Evakuierte, nun sind es noch etwa 40.000, weil viele zurückgehen oder sich Wohnungen suchen, um nicht dauernd im Hotel sein zu müssen. Israel bereitet sich gerade darauf vor, den Tourismus zurückzubringen, so schnell es geht.

Was ist nach sechs Monaten Krieg von der Branche übrig? Wie geht es kleineren Unternehmen?
Es ist eine sehr schwere Zeit, aber viele Unternehmen werden von der Regierung, auch vom Tourismusministerium unterstützt.

Leider ist Israel Krisen und Kriege gewohnt. Was haben Sie für den Tourismus daraus lernen können?
Dass wir wissen, dass es wieder losgeht, sobald es vorbei ist. Das hier ist natürlich anders. Der Überfall war ein großer Schock. Aber wir tun alles, um den Frieden und die Sicherheit für die Einwohner und natürlich auch für die Touristen im gesamten Land zurückzubringen.

Wagen Sie einen Ausblick, wann das sein wird?
Wir arbeiten daran, dass der Tourismus im September wieder losgeht. Wenn nicht irgendwelche neue Überraschungen kommen. Aber wir sind Optimisten, weil wir es sein müssen. So sind die Israelis.

Wird Pessach helfen?
Jeder, der Israel jetzt besucht, unterstützt uns und unser ganzes Land in dieser schwierigen Zeit. Und ich wünsche uns allen ein Pessach-Wunder, dass alle 133 Entführten wieder mit ihren Familien vereint werden.

Mit der Leiterin der Europa-Abteilung des israelischen Tourismusministeriums sprach Sophie Albers Ben Chamo.

In eigener Sache

Zachor!

Warum es uns besonders wichtig ist, mit einer Sonderausgabe an Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern

von Philipp Peyman Engel  11.03.2025 Aktualisiert

Archäologie

Askese in Eisenringen: Israelische Forscher bergen bizarren Fund

Es klingt wie aus einem Horrorfilm: Ein weibliches Skelett, das in einer schweren Rüstung aus Eisenplatten und -ringen begraben wird. Doch offenbar handelte es sich um freiwillige Selbstgeißelung

von Sara Lemel  11.03.2025

Meinung

Hymne des Überlebens

Yuval Raphael hat ihren Beitrag für den Eurovision Song Contest vorgestellt. »New Day Will Rise« gibt ein dringend notwendiges Versprechen

von Sophie Albers Ben Chamo  11.03.2025

New York

US-Regierung will Israelhasser abschieben, Demo gegen Festnahme

Vergangenen Frühling war die New Yorker Columbia-Universität Epizentrum für israelfeindliche, antisemitische Proteste. Eine Festnahme sorgt nun für Aufsehen

 11.03.2025

Nahost

Israel zerstört Militäranlagen in Syrien

Diese hätten eine Bedrohung für den Staat Israel dargestellt, teilte die Armee mit

 11.03.2025

Sheba-Klinik

Ein Ort der Wunder

Das Krankenhaus im Zentrum Israels hat sich der Rehabilitation von Kriegsopfern verschrieben – und schaffte es nun unter die acht besten Einrichtungen der Welt

von Sabine Brandes  10.03.2025

Nahost

Syrische Drusen sollen in Israel arbeiten dürfen

Politiker warnen die syrischen Machthaber, der Gemeinde im Südwesten des Landes keinen Schaden zuzufügen

von Sabine Brandes  10.03.2025

7. Oktober

87 Prozent der Israelis fordern Verantwortung von Netanjahu

Eine aktuelle Umfrage des Demokratieinstitutes zeigt auch, dass 72,5 Prozent den Rücktritt des Premierministers befürworten

von Sabine Brandes  10.03.2025

Tel Aviv

Israels Armee ernennt Effie Defrin zum neuen Sprecher

Er löst Daniel Hagari ab, der während des Krieges in Israel und Gaza von vielen als Gesicht der IDF wahrgenommen worden war

 10.03.2025