Deutschlands neuer Botschafter in Israel, Andreas Michaelis, wird am Mittwoch Staatspräsident Schimon Peres das Beglaubigungsschreiben überreichen und ab dann »rechtswirksam« sein Amt als Nachfolger von Harald Kindermann übernehmen.
1959 in Hannover geboren hat Michaelis eine schnelle Karriere im höheren Dienst des Auswärtigen Amtes gemacht. »Ich dachte an London, Paris und andere Botschaften, aber Israel war einfach nicht auf meiner Zielgerade, weil es etwas ganz besonderes war«, erinnerte sich Michaelis vor einem gemischten deutsch-israelischen Publikum in Jerusalem an die für ihn »überraschende« Ernennung zum politischen Sekretär an der Botschaft in Tel Aviv vor zwanzig Jahren. 1992 bis 1995 hatte er Israel zum ersten Mal kennengelernt.
Fahrrad Schon vor seinem offiziellen Amtsantritt war er zu Veranstaltungen eingeladen, wo er begeistert von »alten Bekannten« begrüßt wurde, darunter einem Reiseführer, mit dem er damals mit dem Fahrrad das Land »erobert« hatte.
Weil die offizielle Residenz des Botschafters »etwas heruntergekommen« war und grundlegend renoviert werden muss, wohnt er vorläufig in Neve Zedek, im Süden von Tel Aviv.
Botschafter Michaelis ist dem Auswärtigen Dienst 1989 beigetreten. Nach seinem ersten diplomatischen Aufenthalt in Israel von 1992 bis 1995 wurde er 1998 stellvertretender Sprecher des Auswärtigen Amts, 1999 bis 2002 dann dessen Pressesprecher.
2002 bis 2006 vertrat Andreas Michaelis die Bundesrepublik als Botschafter in Singapur. Zuletzt war er von 2007 bis 2011 als Beauftragter des Auswärtigen Amts für Nah- und Mittelostpolitik und den Maghreb tätig. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Zu der Zeremonie zur Übergabe der Beglaubigung begleiten ihn seine Frau Heike und Tochter Lilian.