Könnte das Coronavirus über das Abwasser verbreitet werden? Die Ben-Gurion-Universität (BGU) in der Negev-Wüste will diese Frage untersuchen. Jetzt schloss die Hochschule ein Abkommen mit dem Gesundheitsministerium ab, um Wasser in 14 israelischen Städten zu erforschen.
AUSBRUCH Vor sechs Monaten hatte eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universität eine neue Methode entwickelt, die das SARS-CoV-2-Virus in Abwässern auffinden kann. Nach einem Pilotprogramm in der Hafenstadt Aschkelon, bei dem die Forscher es schafften, einen Ausbruch vorherzusagen, wurde der Deal mit dem Ministerium bestätigt. Zu den Städten gehören Jerusalem, Beer Schewa und Netanja.
Bei einer früheren Studie hatten Wissenschaftler der BGU bereits einen wilden Poliovirus im Abwassersystem nach einem Ausbruch in Israel im Jahr 2013 identifiziert.
Professor Ariel Kushmaro von der Fakultät für Ingenieurwesen und Management leitete die Untersuchung. Andere Kollegen gehören unter anderem zum biotechnologischen Labor sowie der virologischen Abteilung des Sheba-Krankenhauses.
TASK FORCE Das Projekt erhielt Geld von der Coronavirus Task Force der Hochschule, die vom Präsidenten Professor Daniel Chamovitz ins Leben gerufen wurde, um die verschiedenen Aspekte der Covid-19-Pandemie unter die Lupe zu nehmen.
»Wir können das Virus im Abwasser identifizieren«, resümiert der Leiter der Studie, Professor Kushmaro. »Und damit wird unsere Forschung als Frühwarnsystem für zukünftige Ausbrüche dienen.«