Nachrichten

Chametz, Eurovision, Rücktritt

Nicht an Pessach: Chametz Foto: Getty Images

Chametz
Die Knesset hat am Dienstag ein Gesetz erlassen, das es Krankenhäusern ermöglicht, das Mitbringen von Sauerteigprodukten oder Chametz zu Pessach zu verbieten. Als abgeschwächte Version eines früheren Vorschlags räumt es den Krankenhausverwaltern ein, eine Richtlinie gegen das Einbringen von Chametz festzulegen und diese auf ihrer Website oder auf Schildern an den Eingängen zu veröffentlichen. Es erlaubt Sicherheitskräften jedoch nicht ausdrücklich, die Taschen von Patienten oder Besuchern zu durchsuchen, um die Richtlinie durchzusetzen. Die Organisation Israel Hofsheet, die sich für Religionsfreiheit in Israel einsetzt, sagte gegenüber israelischen Medien, das Gesetz bringe »die Verwaltungen dazu, religiösen Zwang zu schaffen, um ein Problem zu lösen, das nicht existiert«.

Eurovision
Der Eurovision Song Contest naht. Dafür werden am 3. April im Hafen von Tel Aviv Künstler, Influencer, Journalisten sowie Delegationen des Gesangswettbewerbs für drei Tage zu einem »Warm-up Concert« zusammenkommen. Während ihres Aufenthaltes werden sie sich unter anderem an einer Pflanzung von Bäumen des Jüdischen Nationalfonds beteiligen. Die sogenannte »Israel Calling«-Veranstaltung hat in der Vergangenheit bereits viel Erfolg gehabt. Viele, die den jüdischen Staat in diesem Rahmen besuchten, wurden zu einer Art »Botschafter« und kamen immer wieder. Für Israel ist in diesem Jahr Noa Kirel mit dem Song »Unicorn« bei der Eurovision dabei, die im Mai in Liverpool stattfindet.

Rücktritt
Der israelische Generalkonsul in New York, Asaf Zamir, ist zurückgetreten. Zuvor war er vom Außenministerium in Jerusalem vorgeladen worden, weil er jüdische Spender in den USA im Zusammenhang mit der geplanten Justizreform gewarnt hatte. »Die vergangenen 18 Monate als israelischer Generalkonsul in New York waren erfüllend und haben sich gelohnt, aber nach den heutigen Entwicklungen ist es an der Zeit, mich dem Kampf für Israels Zukunft anzuschließen, um sicherzustellen, dass es ein Leuchtfeuer der Demokratie und Freiheit in der Welt bleibt«, postete Zamir nur Stunden, nachdem Premier Benjamin Netanjahu Verteidigungsminister Yoav Gallant entlassen hatte. Zamir war vom damaligen Außenminister Yair Lapid ernannt worden.

Klima
Die Behörde für das nationale Notfallmanagement im Verteidigungsministerium (NEMA) und der israelische Wetterdienst haben ein Referenzszenario für Extremwetter veröffentlicht. Demzufolge könnte es im Sommer zwischen Juni und September pro Monat zu jeweils zwei heftigen Hitzewellen kommen, bei denen es bis zu 49 Grad Celsius heiß werden könne. Der Spitzenstromverbrauch könne dann um zehn Prozent steigen, die Sterblichkeitsrate um 8,5 Prozent und die durchschnittlichen Krankenhauseinweisungen ebenfalls um zehn Prozent. Die Wahrscheinlichkeit von Bränden erhöhe sich um bis zu 15 Prozent. Israel müsse sich auf Notfälle und Katastrophen vorbereiten, die Menschenleben gefährden, das tägliche Leben, die nationale Infrastruktur und die Sicherheitskapazitäten schwer beschädigen können, so NEMA.

Amnestie
Anlässlich von Pessach, Ramadan und Ostern lädt Präsident Isaac Herzog die Öffentlichkeit ein, Begnadigungsanträge zu stellen, insbesondere Anträge auf Löschung von Strafregistern. »Es sind Tage der Heiligkeit, des Mitgefühls und der Freiheit«, betonte der Präsident. Er werde »den Geist dieser Feiertage, die israelische Bürger aller Religionen vereinen«, berücksichtigen. Herzog messe den Rehabilitations- und Veränderungsprozessen, vornehmlich bei jungen Israelis, erhebliches Gewicht bei. Es ginge vor allem darum, Beschäftigungshindernisse zu beseitigen und den Menschen zu helfen, in die Gesellschaft zurückzukehren.

Algen
Forschern der Universität Tel Aviv und des Israel Oceanographic and Limnological Research Institute ist es gelungen, die Fähigkeit von Meeresalgen, natürliche Abwehrstoffe zu produzieren, erheblich zu steigern. Die Studie konzentriert sich auf die Verbesserung der Produktion bioaktiver Verbindungen, die dem Menschen medizinische Vorteile bieten, wie etwa Antioxidantien, deren Konzentration in den Algen verdoppelt wurde. Die Konzentrationen natürlicher Sonnenschutzmittel wurde verdreifacht, weitere Schutzpigmente konnten um das Zehnfache stimuliert werden. Laut den Forschern könnten diese Erkenntnisse der Pharma-, Kosmetik-, Lebensmittel- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie dienen.

Naher Osten

So will Israel ohne die UNRWA im Gazastreifen helfen

Die Lage am Mittwochmorgen und ein Ausblick auf den Tag

 30.10.2024

Libanon

Acht UN-Soldaten bei Raketenbeschuss leicht verletzt

Die UN schreiben den Angriff der Hisbollah zu

 29.10.2024

Nahost

Junger Mann in Israel bei Raketenangriff aus dem Libanon getötet

Erneut feuert die Hisbollah eine Salve mit Dutzenden von Raketen auf den israelischen Norden ab. Ein direkter Treffer hat tödliche Folgen

 29.10.2024

Meinung

Problemfall UNRWA

Zu nahe an der Hamas – deshalb will Israel die Arbeit des Hilfswerks einschränken. Doch Alternativen zur Versorgung der Palästinenser fehlen

von Ralf Balke  29.10.2024

Flüchtlingshilfswerk

Knesset verbietet UNRWA-Aktivitäten in Israel

Die Hintergründe zur umstrittenen Entscheidung des israelischen Parlaments

von Sabine Brandes  29.10.2024

Aschkelon

Drohne aus dem Jemen bei israelischer Küstenstadt eingeschlagen

Flugkörper aus dem Libanon und dem Jemen dringen erneut auf israelisches Gebiet vor

 29.10.2024

Geiseln

Netanjahu dementiert Vorschlag für Geisel-Abkommen

Ein ägyptischer Vorschlag für einen Geiseldeal existiert wohl doch nicht

 29.10.2024

Nahost

Verhandlungen in Doha über neue Initiative für Gaza-Waffenruhe

In den kommenden Tagen werden die Gespräch in Doha fortgesetzt

 28.10.2024

Knesset

Ohne Kontrolle: Neues Gesetz soll Parteienverbote einfacher machen

In der kommenden Wintersitzung des israelischen Parlaments sind mehrere umstrittene Einbringungen geplant

von Sabine Brandes  28.10.2024