Lied
Der neue Hit des israelischen Popstars Omer Adam ist äußerst umstritten. »Kakdila« wird von vielen als rassistisch und sexistisch eingestuft. Das Lied, das Adam teils in einem falschen russischen Akzent singt, handelt von einer jungen Russin, ihrem starken Alkoholkonsum, ihrem schlechten Hebräisch und sexuellen »Abenteuern«. Verkehrsministerin Merav Michaeli bezeichnete den Hit als »die drei vulgärsten Minuten« des Jahres. Adam trage zur Stigmatisierung von Israelis mit russischen Wurzeln bei. »Ich möchte glauben, dass er kein böser Mensch ist. Aber er glaubt den Mädchen nicht, die von ihren Erfahrungen erzählen, nachdem sie das Lied hörten.« Adam antwortete in sozialen Medien, dass sich der Lebensgefährte Michaelis, Komiker Lior Schein, oft über russische Israelis lustig gemacht habe. Die Ministerin solle sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern und den öffentlichen Nahverkehr verbessern.
Bücher
Nach Angaben der israelischen Nationalbibliothek hat sich die Zahl der Besucher ihrer arabischen Website im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Grund seien die wachsende Sammlung digitalisierter Materialien und eine Informationskampagne in der arabischen Welt. Rund 650.000 Nutzer, überwiegend aus den palästinensischen Gebieten, Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien und Algerien, besuchten 2021 die englischen und arabischen Seiten der Nationalbibliothek in Jerusalem. Eine der am stärksten frequentierten Quellen ist ein Zeitungsarchiv mit mehr als 200.000 Seiten arabischer Publikationen aus der Zeit der osmanischen und der britischen Herrschaft.
Schutz
Säuglinge von Frauen, die vor der Geburt der Kinder gegen Corona geimpft wurden, haben einen erhöhten Schutz gegen den Erreger. Sie weisen einen hohen Antikörperspiegel auf, wie eine neue israelische Studie ergab, die in der Zeitschrift »Jama Pediatrics« veröffentlicht wurde. An der Untersuchung des Carmel Medical Center in Haifa nahmen 129 Schwangere teil, die alle im zweiten Trimester der Schwangerschaft geimpft wurden. Nach der Geburt wurde das Blut der Neugeborenen auf Antikörper untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sämtliche Babys Antikörper gegen SARS-CoV-2 hatten und ihre Antikörperwerte 2,6-mal höher waren als die ihrer Mütter.
Hebräisch
Die Abteilung für Hebräisch und Kultur der World Zionist Organization (WZO) und die Bar-Ilan-Universität wollen die hebräische Sprache weltweit fördern. Das Projekt zielt darauf ab, den hebräischen Sprach- und Kulturunterricht für jüdische Gymnasiasten weltweit zu bereichern. Teilnehmer, die sich qualifizieren, haben Anspruch auf akademische Credits. Ifat Ovadia-Luski, zuständige WZO-Abteilungsleiterin, hofft, »dass es Gymnasiasten auf der ganzen Welt dazu ermutigt, Hebräisch zu lernen und die hebräische Kultur zu studieren. Dies wird ihre kulturelle Welt bereichern und ihre Affinität zum Staat Israel und der israelischen Gesellschaft stärken«.
Stadt
Kfar Saba macht das Rennen. Die Stadt im Zentrum des Landes, etwa 15 Kilometer nordöstlich von Tel Aviv gelegen, belegte in einer Umfrage des zentralen Statistikbüros zur Lebensqualität in israelischen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern den ersten Platz. Auf dem letzten Platz landete die Hauptstadt Jerusalem. Befragte gaben Antworten in 52 verschiedenen Kategorien. Auf Platz zwei kam Rechowot, die Metropole Tel Aviv landete auf dem sechsten Rang. Die Indizes umfassten Lebenserwartung, Säuglingssterblichkeit, Wohndichte, Wasserqualität, Zufriedenheit mit den Wohngebieten, Parks und Grünflächen, Internetnutzungsraten, Recyclingquoten sowie allgemeines Vertrauen in andere.
Algen
Wissenschaftler suchen ständig nach umweltfreundlicheren Wegen, um Elektrizität zu produzieren. Ein Forschungsansatz verwendet lebende Organismen als Quelle in mikrobiellen Brennstoffzellen. Das Problem ist, dass die Bakterien ständig gefüttert werden müssen und manchmal pathogen, also krankmachend, sind. Der israelische Student Yaniv Shlosberg verfolgt einen anderen Ansatz: Er will aus Algen Strom erzeugen. Shlosberg und ein Team des Technion in Haifa begannen, die Verwendung von Algen der Gattung Ulva mittels der Technologie »Bio-Photo-Electrochemical Cells« (BPEC) zu untersuchen. Sie fanden heraus, dass die Algen 1000-mal stärkere Ströme produzierten als die mithilfe von Cyanobakterien gewonnenen. Die Algen erzeugten demnach Strom auf dem Niveau von Standardsolarzellen.