In der Nähe der Residenz des indischen Premierministers in Neu-Delhi ist am Montag eine Bombe an einem Fahrzeug der israelischen Botschaft explodiert. Vier Menschen wurden verletzt, darunter die Frau des israelischen Militärattachés. Nach Angaben der indischen Polizei sei vor der Explosion ein Motorrad an dem Auto vorbeigefahren. Die verletzte Tal Jehoschua Koren sagte nach der Notoperation: »Ich bemerkte das Motorrad. Sie warfen etwas und dann gab es die Explosion.«
Ein Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Georgien hatte am Montagmorgen rechtzeitig ein Sprengstoffpaket unter seinem Wagen entdeckt und die Polizei gerufen, ehe die Bombe explodierte.
Alarmzustand Libanesische und iranische Medien hatten am Sonntag mit ausführlichen Sendungen den Jahrestag des 2008 in Damaskus getöteten Militärchefs der libanesischen Hisbollah, Imad Mughniyeh, begangen. Bis heute ist unklar, wer Mughniyeh durch einen Sprengsatz in der Kopfstütze seines Autos getötet hat. Die Hisbollah verdächtigt den israelischen Mossad und hat Rache geschworen. Deshalb waren israelische Einrichtungen im Ausland ohnehin in einem erhöhten Alarmzustand.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte zwei Stunden nach dem Anschlag in Neu-Delhi, dass der Iran dahinterstecke. Dies wurde von der indischen Polizei zunächst als »einseitige und ungeprüfte Beschuldigung« zurückgewiesen. Doch inzwischen haben die Israelis den Indern die Namen zweier verdächtiger Iraner genannt. Die indische Polizei nehme diese israelischen Angaben ernst, hieß es.
Am Dienstag kam es in der thailändischen Hauptstadt Bangkok zu weiteren Anschlägen. Diesmal waren Israelis nicht betroffen, aber die Täter waren Iraner. Einer von ihnen warf einen Sprengsatz auf einen einheimischen Polizisten. Doch die Bombe traf einen Baum, schleuderte zurück und riss dem Iraner bei der Explosion beide Beine ab.
vernichtung Derweil werden im Iran immer drastischere Kriegsdrohungen gegen Israel, Juden in aller Welt und »Zionisten« geäußert. Die Website von Präsident Mahmud Ahmadinedschad enthält die Drohung, den »Krieg jenseits der Grenzen des Iran und der Region« zu tragen. Die staatliche iranische Nachrichtenagentur titelte: »Das israelische Volk muss vernichtet werden.«
Ein Stratege aus dem Kreis des geistigen Führers Khamenei veröffentlichte eine theologische und juristische Rechtfertigung für einen »endgültigen Angriff« auf Israel und das jüdische Volk bis 2014. Der amerikanische Jurist Alan M. Dershowitz empfahl seiner Regierung, derartige Drohungen und Anschläge nicht als »kriminellen Akt« abzutun, sondern als Casus Belli zu nutzen