Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet hat bestätigt, dass es sich bei der Explosion in einem Jerusalemer Bus am Montag um eine Bombe gehandelt hat.
Bei der Terrorattacke wurden 21 Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer und vier mittelschwer. Von dem Bus der Linie 12 ist lediglich ein Metallskelett übrig, so stark war die Detonation, die sich am Abend auf der Mosche-Baram-Straße ereignete.
Intifada Dass die Zahl der Opfer nicht höher sei, liege daran, erläuterte ein Polizeisprecher, dass sich keine Fahrgäste in dem Fahrzeug befanden. Die Verletzten stammten aus einem anderen Bus, der neben der Linie 12 fuhr. Die Bombe war offenbar im hinteren Teil des Wagens platziert worden.
Schimi Grossman, Freiwilliger bei den Rettungskräften von ZAKA, war als einer der ersten am Ort des Geschehens. »Leider hat dieser Einsatz die Bilder und Geräusche der zweiten Intifada zurückgebracht. Und die grauenerregenden Szenen der Opfer in den Bussen.«
Ermittlungen Der Jerusalemer Polizeichef Yoram Halevy erklärte, dass man sich erst im Anfangsstadium der Ermittlungen befände und derzeit in alle Richtungen gesucht werde. »Wir untersuchen, woher der Sprengstoff stammt und wer ihn in den Bus geschmuggelt hat.«
Eine Warnung habe es vorher nicht gegeben. Premier Benjamin Netanjahu wünschte den Opfern eine schnelle Genesung und fügte hinzu, dass man die Schuldigen finden und »die Rechnung mit ihnen begleichen« werde.
Das Attentat setzt Ängste in vielen Israelis frei, die unter der zweiten Intifada gelitten hatten, als der Terror in Bussen fast zur Tagesordnung gehörte. Der letzte Anschlag auf einen Bus war im Jahr 2005 verübt worden. Bislang hat sich noch keine Terrorgruppierung zu der Tat vom Montag bekannt. Die Hamas im Gazastreifen und andere militante Gruppen begrüßten den Anschlag jedoch.
Botschafter Unterdessen hat der israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman am Dienstag in Berlin die Verurteilung des Anschlags auf den Jerusalemer Bus gefordert. Hadas-Handelsman äußerte sich vor dem Besuch von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bei Bundeskanzlerin Angela Merkel: »Ich fordere die internationale Gemeinschaft sowie alle Gesprächspartner der Bundesrepublik Deutschland, die Präsident Abbas bei seinem Besuch in Berlin treffen, dazu auf, diesen Anschlag auf israelische Zivilisten zu verurteilen. Statt sich als Friedenstaube zu präsentieren, sollte Abbas alles in seiner Macht Stehende tun, um dem Terror ein Ende zu setzen und der Einladung Netanjahus zu folgen, sofort und bedingungslos zu Verhandlungen zu einem nachhaltigen Frieden für zwei Nationalstaaten für zwei Völker anzutreten.«