Krieg Eiserne Schwerter

Bodenoffensive: 13 IDF-Soldaten tot

Israel beerdigt noch immer seine Toten. Foto: Flash 90

In den vergangenen zwei Tagen sind 13 IDF-Soldaten bei Kämpfen mit der Hamas in Gaza gefallen. Die israelische Armee griff über Nacht weiterhin Ziele vom Boden und aus der Luft an, wobei »Dutzende Mitglieder der Terrorgruppe getötet wurden«, teilte ein Militärsprecher mit. Die Aktivitäten konzentrierten sich offenbar auf Jabaliya, eine Hamas-Hochburg am Rande von Gaza-Stadt.

Acht Mitglieder des Tzabar-Bataillons und der Givati-Brigade wurden am Dienstag getötet, als ihr gepanzerter Wagen von einer Panzerabwehrrakete getroffen wurde. Sie wurden identifiziert als: Adi Danan, 20, aus Jawne, Halel Solomon, 20, aus Dimona, Erez Mishlovsky, 20, aus Oranit, Adi Leon, 20, aus Nili, Ido Ovadia, 19, aus Tel Aviv, Lior Siminovich, 19, aus Herzliya, Roei Dawi, 20, aus Jerusalem und Pedayah Mark, 22, aus Otniel.

Zwei weitere Soldaten, Ariel Reich, 24, aus Jerusalem und Asif Luger, 21, aus Yagur, starben, als ihr Panzer über einen Sprengsatz fuhr. Außerdem wurden drei weitere Soldaten schwer verletzt. Am Dienstagabend hatte die IDF bereits die Namen von zwei Gefallenen veröffentlicht: Roei Wolf, 20, aus Ramat Gan, und Lavi Lipshitz, 20, aus Modiin, die beide in einer Aufklärungseinheit dienten.

Städtisches Kampfgebiet von Sprengfallen übersät

Die Zahl der Opfer unterstreicht die Bedrohungen, denen die Soldaten ausgesetzt sind, während die Armee nach wochenlangen harten Luftangriffen in den überfüllten Straßen Gazas zu erbitterten Stadtkämpfen übergeht. Man geht davon aus, dass das städtische Kampfgebiet von Bomben und Sprengfallen übersät und von einem riesigen Netzwerk von Tunneln durchzogen ist, die von Terroristen genutzt werden, um Truppen aus dem Hinterhalt zu überfallen.

»Der Verlust von IDF-Soldaten in Kämpfen mit Hamas-Terroristen in Gaza ist ein schwerer und schmerzhafter Schlag.«

verteidigungsminister yoav gallant

»Der Verlust von IDF-Soldaten in Kämpfen mit Hamas-Terroristen in Gaza ist ein schwerer und schmerzhafter Schlag«, postete Verteidigungsminister Yoav Gallant am Mittwochmorgen auf X, und sprach den Familien der Gefallenen sein Beileid aus. »Unsere bedeutenden Erfolge bei den heftigen Kämpfen tief im Gazastreifen fordern zu unserem Bedauern einen hohen Tribut«, sagte er, und betonte, dass Israel für eine lange und komplexe Operation bereit sei.

Die israelische Luftwaffe würde dabei weiterhin Schutz für Truppen und Panzer liefern, die in der Enklave kämpften. Über Nacht am Dienstag hätten Bodentruppen die Luftwaffe angewiesen, ein Gebäude in Jabaliya anzugreifen, in dem sich Mitglieder der Hamas verschanzten. Seit Beginn des Krieges seien etwa 11.000 Standorte der Hamas und anderer Terrorgruppen in Gaza angegriffen worden, so die IDF.

Wichtige Erfolge und schmerzhafte Verluste

Die IDF forderte auch wiederholt die Zivilbevölkerung in Gaza auf, sich in den Süden des Streifens zu begeben und auch keine Krankenhäuser im Norden aufzusuchen.

Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte am Mittwoch: »Wir befinden uns in einem schwierigen Krieg. Dies wird ein langer Krieg sein. Wir haben so viele wichtige Erfolge, aber auch schmerzhafte Verluste erlebt. Wir wissen, dass jeder unserer Soldaten eine ganze Welt ist. Das gesamte Volk Israel umarmt Sie, die Familien, aus tiefstem Herzen.«

Noch immer beerdigt Israel die Toten der Massaker vom 7. Oktober, bei denen Hamas-Terroristen mehr als 1400 Menschen - meist Zivilisten - abschlachteten. Einige von ihnen sind bis heute nicht identifiziert und es besteht die Sorge unter Forensikern, dass sie es auch niemals werden.

Währenddessen habe Katar in Abstimmung mit den USA ein Abkommen zwischen Ägypten, Israel und der Hamas vermittelt, das die Ausreise ausländischer Passinhaber und einiger schwerverletzter Menschen aus dem Gazastreifen vom Grenzübergang Rafah nach Ägypten ermöglicht, berichteten israelische Medien. Es gebe jedoch keinen Zeitplan dafür, wie lange der Grenzübergang Rafah für Evakuierungen geöffnet bleiben werde.

Am selben Tag gab es auch die Nachricht, dass die Hamas mitgeteilt habe, einige der Geiseln mit ausländischen Pässen freilassen zu wollen. Sie machte keine weiteren Angaben zur Anzahl der Gefangenen oder ihrer Nationalität. Derzeit wird angenommen, dass von der Terrorgruppe mindestens 240 Menschen, der Großteil Zivilisten, in Gaza festgehalten werden. Es hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach derartige Ankündigungen gegeben, die sich jedoch im Endeffekt als nichts anderes als psychologische Kriegsführung der Hamas herausstellten.

Vermisst!

Er wollte für die Familie sorgen

Der thailändische Erntehelfer Pinta Nattapong wurde am 7. Oktober von der Hamas aus dem Kibbuz Nir Oz verschleppt. Eine Erinnerung

von Sabine Brandes  19.03.2025

Gaza

Krieg gegen den Terror der Hamas: Israels Armee hat neue Bodenoffensive gestartet

Nach den Luftangriffen auf Hamas-Stellungen sind nun auch wieder israelische Bodentruppen im Einsatz. Ziel ist die Schaffung einer begrenzten Pufferzone

 19.03.2025

Berlin

Baerbock reist in den Nahen Osten -und erneuert Kritik an Israel

»Schwere israelische Kämpfe« zerschlügen »die Hoffnung, dass das Leid auf allen Seiten endlich ein Ende nehmen kann«, sagt die Bundesaußenministerin

 19.03.2025

Israel

Holocaust-Zeitzeugin Mirjam Bolle wird 108 Jahre alt

Ein Leben voller Geschichte und Erinnerung: Die aus den Niederlanden stammende Mirjam Bolle gilt als die älteste Holocaust-Überlebende weltweit, seit Rose Girone vor einigen Wochen im Alter von 113 Jahren gestorben ist

von Christiane Laudage  19.03.2025

Israel

Tausende demonstrieren gegen Regierung

Zahlreiche Israelis protestieren gegen den Neubeginn des Krieges und die Entlassung des Inlandsgeheimdienstchefs

 19.03.2025

Meinung

Israel hat keine andere Wahl

Es wird Zeit, dass die Welt endlich aufwacht. Mit islamistischen Terroristen kann es keinen Frieden geben. Die Hamas muss ein für alle Mal und mit aller Härte zerschlagen werden

von Yossi Kuperwasser  19.03.2025

Krise

Der Chef des Shin Bet soll gehen

Benjamin Netanjahu spricht von Vertrauensverlust in Ronen Bar – Kritiker werfen dem Premier vor, unabhängige Institutionen mundtot machen zu wollen

von Sabine Brandaes  19.03.2025

Meinung

Itamar Ben-Gvir und die rote Ampel

Warum die Rückkehr des Rechtsextremisten in Israels Regierung auch uns Juden in der Diaspora zutiefst beunruhigen muss

von Ayala Goldmann  19.03.2025

Nahost

Neue Angriffe gegen Hamas um Khan Younis

»Dies ist erst der Anfang«, sagt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu

 19.03.2025