Vergangene Woche soll ein mit Nazi-Tattoos versehener Mitarbeiter des Minenräumdienstes der Vereinten Nationen (UN Mine Action Service) aus Gaza in ein israelisches Krankenhaus eingeliefert worden sein. Das berichtet das Jewish News Syndicate (JNS).
Auf dem Arm des verletzten französischen Staatsbürgers ist offenbar die SS-Losung »Meine Ehre heißt Treue« zu lesen. Dieser Satz baut auf einem Zitat Adolf Hitlers auf. Auf dem anderen Arm trägt der UNO-Mann ein Tattoo einer Figur mit SS-Mütze und dem Totenkopf-Symbol der »Schutzstaffel«.
Auf der Webseite des UN Mine Action Service heißt es, die Organisation beseitige »die Bedrohung durch Minen, explosive Kampfmittelrückstände und improvisierte Sprengkörper« und unterstütze so Friedenseinsätze.
Sprengfalle und Israel-Schelte
Der auffällige Patient wurde laut JNS durch eine Sprengfalle verletzt, bevor er zunächst in eine Klinik in Gaza und dann ins Soroka-Krankenhaus im israelischen Beer Scheva gebracht wurde. Während die UN Israel beschuldigte, für die Sprengfalle verantwortlich zu sein, berichtet das JNS, die Streitkräfte (IDF) seien in der Gegend des Vorfalls gar nicht aktiv. Vielmehr sehe es so aus, als habe die Hamas die Falle installiert.
Ein Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Farhan Haq, wurde mit den Worten zitiert, abgesehen von Social Media-Einträgen mit Fotos der Tattoos sei ihm über den Fall nichts bekannt. Auch wisse er nicht, um wen es sich bei dem verletzten UN-Mitarbeiter handele.
Der israelische UN-Botschafter Danny Danon forderte Guterres in einem Brief auf, für eine »gründliche Untersuchung« zu sorgen. »Solche antisemitischen Äußerungen sind inakzeptabel. Wir möchten genau wissen, was die Vereinten Nationen unternehmen werden, um unverhohlene Äußerungen von Judenhass unter ihren Mitarbeitern zu unterbinden«, so der Diplomat.
Wie die »taz« berichtet, kursierte in sozialen Medien ein angeblicher »Faktencheck«, demzufolge die Bilder der Tattoos des UN-Mitarbeiters aus der Ukraine stammen sollen. Laut dem »taz«-Artikel deutet aber viel darauf hin, dass diese These unplausibel ist. Zudem teile der Urheber auf Social Media regelmäßig verschwörungstheoretische und antisemitische Inhalte. im