Die Kommunikationsgeräte, bei deren Explosion im September überwiegend Mitglieder der Terrororganisation Hisbollah getötet oder verletzt wurden, sollen einem Medienbericht zufolge aus Israel kommen.
Die Pager und Funkgeräte, die wie Geräte von Firmen aus Fernost aussahen, seien offenbar vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad entwickelt und in Israel hergestellt worden, berichtete die »Washington Post« unter Berufung auf ungenannte israelische, arabische und US-Sicherheitsdienste. Eine offizielle Bestätigung gab es für den Bericht zunächst nicht.
Die Hisbollah habe die Pager vom Typ AR924 seit Februar an ihre Mitglieder verteilt.
Die Batterien der Pager seien demnach mit hochexplosivem Sprengstoff präpariert gewesen, der so gut wie nicht zu erkennen gewesen sei, schrieb die Zeitung weiter. Sie seien durch eine verschlüsselte Nachricht zur Explosion gebracht worden. Für die Entschlüsselung der Nachricht habe man zwei Knöpfe zugleich drücken müssen.
Die Hisbollah habe die Pager vom Typ AR924 erst seit Februar an ihre Mitglieder verteilt. Mit den Handy-Vorläufern kann man zwar nicht telefonieren, aber Mitteilungen erhalten. Ihr Vorteil aus Sicht der Hisbollah war, dass sie nicht wie Handys zu orten sind.
Die Hisbollah habe die Pager von der Mitarbeiterin einer taiwanesischen Firma gekauft, die nicht wusste, dass die Geräte tatsächlich aus Israel stammten und mit Sprengstoff präpariert waren.
Die kurz nach den Pagern zur Explosion gebrachten Walkie-Talkies seien hingegen schon seit 2015 bei der Hisbollah in Benutzung gewesen und hätten Israel in Echtzeit Informationen aus der Organisation geliefert.
Die meisten Opfer waren Hisbollah-Mitglieder
Bei den Explosionen, bei denen überwiegend Hisbollah-Mitglieder getötet oder schwer verletzt wurden, gab es auch zivile Opfer.
Die mit dem Iran verbündete Hisbollah greift seit dem Terrorüberfall der Hamas und anderer Terror-Gruppen auf den Süden Israels vor knapp einem Jahr Israel fast täglich mit Raketen und Granaten an. dpa