Vor genau drei Wochen griff die israelische Luftwaffe (IAF) den Iran an. Es war eine Reaktion auf die fortwährenden direkten und indirekten Attacken Teherans auf den jüdischen Staat.
Jetzt berichtet die Nachrichtenseite Axios etwas, das zuvor nicht bekannt war: Angeblich habe Israel dabei »eine aktive Atomwaffenforschungsanlage und hochentwickelte Ausrüstung in Parchin zerstört«. Dies würde die Bemühungen des Iran erheblich schädigen, die Nuklearforschung wieder aufzunehmen, heißt es weiter.
Axios bezieht sich auf die Aussagen von US-Beamten sowie ehemaligen und aktuellen israelischen Experten, die mit den Hintergründen vertraut sind. »Der Angriff Israels wird es dem Iran viel schwerer machen, einen nuklearen Sprengsatz zu entwickeln, sollte er sich dazu entschließen«, gaben die Israelis am Freitag in Axios Auskunft.
»Sie müssten die Ausrüstung ersetzen, denn ohne sie stecken die Iraner fest«, betonte einer der hochrangigen Beamten. »Jetzt haben sie sie nicht mehr und das ist nicht unerheblich.« Teheran werde eine andere Lösung finden müssen – »doch wir werden sie dabei sehen«, fügte er hinzu.
Der israelische Angriff vom Morgen des 26. Oktobers, der in Wellen von Dutzenden Flugzeugen der IAF durchgeführt wurde, nahm Luftabwehrsysteme, Militärstützpunkte sowie Produktions- und Startanlagen für Flugdrohnen und ballistische Raketen in verschiedenen iranischen Gegenden ins Visier und zerstörte diese. Ob Israel darüber hinaus weitere Atomanlagen angegriffen hat, ist nicht bekannt.
Es war Israels Reaktion auf die massive Attacke des Iran am 1. Oktober. Damals wurden fast 200 ballistische Raketen gen Israel abgefeuert, die fast zehn Millionen Menschen im ganzen Land in die Schutzräume schickten.
Die USA hatten Israel zuvor aufgefordert, bei dem Angriff keine Atomanlagen anzugreifen, um eine größere Eskalation zu vermeiden. Jedoch unterstützte die Regierung in Washington Israels Reaktion. Es war der zweite direkte Angriff aus dem Iran seit April.
Ein US-amerikanischer Beamter erklärte gegenüber Axios, »der Angriff war eine nicht ganz so subtile Botschaft, dass die Israelis erhebliche Einblicke in das iranische System haben, selbst wenn es um Dinge geht, die streng geheim gehalten wurden und nur einer sehr kleinen Gruppe von Leuten in der iranischen Regierung bekannt sind«.
Teheran weigert sich, Experten für Urananreicherung der Behörde ins Land zu lassen und Uranspuren zu erklären, die an nicht deklarierten Standorten gefunden wurden.
Der Axios-Bericht wurde am selben Tag veröffentlicht, an dem der Leiter der Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen (IAEA), Rafael Grossi, zwei iranische Atomanlagen besuchte. Während des Besuchs sagte der iranische Außenminister Abbas Araghchi, dass Teheran bereit sei, noch offene Streitigkeiten über sein Atomprogramm beizulegen. Allerdings werde man sich keinerlei Druck beugen.
Um die Beziehungen zwischen Teheran und der IAEA steht es derzeit schlecht, unter anderem aufgrund mehrerer seit langem bestehender Probleme. Dazu gehört vor allem die Weigerung Teherans, Experten für Urananreicherung der Behörde ins Land zu lassen, und Uranspuren zu erklären, die an nicht deklarierten Standorten gefunden wurden. Die UN-Behörde bereitet sich darauf vor, wegen diesem Mangel an Kooperation über eine Rüge an den Iran abzustimmen.