Israel hat mit Verzögerung 110 palästinensische Häftlinge im Austausch gegen drei israelische Geiseln der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen freigelassen. Wie israelische Medien unter Berufung auf die israelische Gefängnisbehörde berichteten, wurden die Palästinenser Stunden nach der Freilassung israelischer Geisel entlassen.
66 von ihnen kehrten demnach ins Westjordanland zurück und 14 nach Ost-Jerusalem. Neun seien in den Gazastreifen gebracht worden, 21 weitere über Ägypten ins Ausland.
Aus Empörung über chaotische Szenen bei der Geisel-Freilassung in Chan Junis im Süden des Gazastreifens hatte Israel die Freilassung der Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zunächst aufgeschoben. Von den 110 palästinensischen Häftlingen waren mehr als 30 wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden.
Die Freilassung so vieler Häftlinge, darunter gefährliche Terroristen wie Zakaria Zubeidi, für so wenige Geiseln löst in Israel auch Empörung aus. Das Abkommen mit der Hamas wird von vielen Bürgern als Belohnung für den Terror angesehen. Zugleich ist das Land froh über die Rückkehr einiger Geiseln. dpa/ja