Die Lage an der nördlichen Grenze Israels hat sich am Montagmorgen beruhigt. Die Armee hob die Einschränkungen für die Zivilisten auf israelischer Seite wieder auf. Offenbar wollen weder Jerusalem noch die Hisbollah auf libanesischer Seite derzeit eine weitere Eskalation der Situation.
Die Friedenstruppen der Vereinten Nationen im Süden des Libanons (UNIFIL) erklärten am Montagmorgen, dass die »generelle Ruhe« wiederhergestellt sei. Es war die größte militärische Auseinandersetzung zwischen beiden Ländern seit dem Krieg im Sommer 2006.
resolution Generalmajor Stefano Del Col von UNIFIL erklärte: »Dies war ein ernst zu nehmender Zwischenfall in Verletzung der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates. Doch die Beteiligten haben mir versichert, dass sie sich an die Beendigung der Feinseligkeiten halten werden.«
Experten bezeichnen die Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah oft als »Stellvertreterkrieg«. Denn die Schiitenmiliz von Anführer Hassan Nasrallah ist enger Verbündeter des Irans, die von Teheran finanziell unterstützt und militärisch ausgebildet wird.
Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA zitierte einen hohen Sicherheitsbeauftragten des dortigen Regimes jetzt mit den Worten: »Hisbollah ist bei der libanesischen Bevölkerung sehr beliebt. Die Bestrafung des zionistischen Regimes durch Hisbollah war eine Gegenmaßnahme, um die Standhaftigkeit der Widerstandsfront zu betonen.« Der Iran bezeichnet Länder, die sich gegen Israel und die USA stellen, als »Widerstandsfront«.
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eskalation Die USA sagten Israel derweil ihre Unterstützung zu und beschuldigten den Iran, für die Eskalation verantwortlich zu sein. Der Spezialbeauftragte für den Nahen Osten, Jason Greenblatt, schrieb auf Twitter: »Raketen wurden aus dem Libanon nach Israel geschickt. Der Iran hat Stellvertreter im Libanon und in Gaza, die Israel schädigen sowie die Chancen unterminieren, Frieden zu schaffen und eine bessere Zukunft für die Palästinenser zu sichern. Die USA stehen an der Seite Israels und unterstützen vollumfänglich Israels Recht auf Selbstverteidigung.«
Nach einer ersten Verwirrung, ob israelische Soldaten verletzt wurden und sogar ein Rettungshubschrauber des Militärs in das Grenzgebiet geschickt wurde, gab es die Bestätigung seitens Politik und Armee, dass es definitiv keine Opfer gegeben habe. »Kein Israeli kam zu Schaden«, machte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntagabend klar, »es gab nicht einmal einen Kratzer.« Er unterstrich, dass die Armee »bereit für jedes Szenario« sei. Man werde nun beraten, wie man weiter vorgehen werde.
Klar ist, dass Israel den Süden des Libanons weiter im Visier haben wird. Denn die Lieferungen von hochentwickelten Waffen aus dem Iran sowie der Bau von Produktionsanlagen für ebensolche Waffen sind für Jerusalem eine Grenze, die nicht überschritten werden darf. Das hat die israelische Regierung immer wieder betont.