Der ehemalige israelische Generalstabschef Benny Gantz hat vor der Neuwahl in Israel seinen Hut in den Ring geworfen. Der 59-Jährige gründete am Donnerstag eine neue Partei namens »Widerstandskraft für Israel«, wie israelische Medien berichteten.
Der Sohn einer Holocaust-Überlebenden, die 1945 aus dem KZ Bergen-Belsen befreit wurde, war bis 2015 Chef der israelischen Streitkräfte. Gantz hat in Israel ein positives Image, er gilt als charismatisch und zugleich bescheiden.
DEMOKRATIE Ziel seiner Partei ist nach Medienberichten »die Stärkung Israels als jüdischer und demokratischer Staat«. Veränderungen wolle er in den Bereichen Bildung, Infrastruktur, Landwirtschaft, Rechtswesen sowie in der Friedens- und Sicherheitspolitik erzielen.
Das israelische Parlament hatte sich am Mittwochabend aufgelöst und damit den Weg für eine vorzeitige Wahl am 9. April freigemacht. Die rechts-religiöse Regierungskoalition des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu war zuletzt immer stärker unter Druck geraten. Der 69-Jährige, der mit einer Korruptionsanklage rechnen muss, ist seit 2009 durchgängig im Amt, es ist seine vierte Amtszeit als Regierungschef.
Umfrage Israelische Medien hatten seit Wochen darüber spekuliert, dass Ex-Generalstabschef Gantz bei den nächsten Wahlen antreten könnte. Laut Umfragen könnte seine Partei zweitstärkste Kraft nach Netanjahus rechtsorientiertem Likud werden.
Die Zeitung »Israel Hajom« veröffentlichte am Mittwochabend eine Umfrage, der zufolge der Likud mit 31 von 120 Sitzen im Parlament rechnen kann und die Partei von Gantz mit 15. dpa