Auf dem Ben-Gurion-Flughafen wird es eng, Beschwerden wegen Überfüllung sind die Regel. Dass der israelische Airport die Belastungsgrenze erreicht hat, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Bis zum Jahresende sollen es 25 Millionen Passagiere sein, die das zentrale Tor Israels passieren, gibt die Flughafenbehörde an. Im nächsten Jahr aber soll durch neue Erweiterungen mehr Platz geschaffen werden.
Der Flughafen Ben Gurion dient als Tor des Landes. Im vergangenen Jahrzehnt nahm der Flugverkehr erheblich zu, die Zahl der Passagiere verdoppelte sich. Dieser Anstieg ist auch durch eine Veränderung in der Zusammensetzung der Reisenden gekennzeichnet. So fliegen häufiger Kinder mit und mehr Passagiere kommen oder gehen öfter als einmal im Jahr.
TERMINAL 3 Der Plan umfasst die Erweiterung verschiedener Gebäude innerhalb des Flughafen-Terminals 3, den Bau einer weiteren Halle, die Vergrößerung der Check-in- und Sicherheitsbereiche sowie des Duty-Free-Areals. Für eine Erhöhung der Anzahl der Flüge wird ein weiterer Flügel gebaut. Außerdem sollen Parkplätze hinzukommen.
Vor allem wegen der immer wieder verzögerten Entscheidung über einen zweiten internationalen Flughafen durch die verschiedenen Regierungen sollen die Erweiterungspläne so schnell wie möglich umgesetzt werden. Die Infrastruktur müsse an den deutlich steigenden Passagierverkehr angepasst werden, so die zuständige Behörde.
Vor allem wegen der verzögerten Entscheidung über einen zweiten internationalen Flughafen sollen die Erweiterungen so schnell wie möglich geschehen.
Darüber hinaus wollen die Planer die Gewerbe- und Gastronomiebereiche gründlich überholen. Im Jahr 2022 gaben Passagiere knapp 600 Millionen Euro in Geschäften, Restaurants und Cafés in den Terminals 1 und 3 aus. Auf Tausenden Quadratmetern sollen neue Lokale und Geschäfte hinzukommen. Außerdem werden die bestehenden Einrichtungen für die derzeitige Passagierzahl laut Unternehmensberatung Czamanski & Ben Shahar verbessert und modernisiert.
UMFRAGE Im Auftrag der Behörde führte diese Agentur eine landesweite und repräsentative Umfrage durch, um das Konsumverhalten von Fluggästen zu erforschen. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Reisendem in den Cafés und Restaurants des Flughafens beliefen sich im Jahr 2022 auf 57 Schekel, also etwa 14,25 Euro.
41 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Preise gesenkt werden müssen, 35 Prozent finden es notwendig, das Angebot auszuweiten. Mit 90 Prozent ist die große Mehrheit an weiteren Cafés und Restaurants interessiert, in denen man zu erschwinglichen Preisen essen und trinken kann.
PREISE Die Ergebnisse hätten die Flughafenbehörde dazu gebracht, ihre Marketingstrategie zu überarbeiten, hieß es. Zukünftig sollen im Flughafen Produkte zum selben Preis verkauft werden wie in Filialen der jeweiligen Kette im ganzen Land. Auch werden beliebte Produkte künftig zu einem relativ niedrigen, von der Behörde festgelegten Preis angeboten. Dazu gehören beispielsweise Espresso und kleine Flaschen Mineralwasser für acht Schekel (knapp zwei Euro) sowie Milchkaffee oder ein großes Croissant für zwölf Schekel (drei Euro).
»Mit unserer Unterstützung hat die Behörde eine aktualisierte Marketingstrategie für die Gastronomiebereiche, Cafés und Geschäfte entworfen«, so Czamanski & Ben Shahar. »In Einklang mit den aktuellen Bedürfnissen der Passagiere, den Veränderungen in der Handelswelt und den Präferenzen der Generationen Y und Z.«