Israels ehemaliger Regierungschef Ehud Barak sieht die Umsiedlungspläne des US-Präsidenten Donald Trump für zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens als »Fantasie«.
Barak sagte dem israelischen Armeesender: »Das erscheint mir nicht wie ein Plan, über den jemand wirklich nachgedacht hat, es sieht eher wie ein Schritt aus, vielleicht ein Testballon, vielleicht der Wille, Unterstützung für Israel auszudrücken«, sagte Barak.
Er sieht Trumps Äußerungen auch als möglichen »Versuch, die arabischen Herrscher in der Region etwas aufzurütteln und ihnen zu sagen: Das ist es, was euch erwartet, wenn ihr nicht aufwacht und einen praktischen Weg für ein Vorgehen im Gazastreifen vorschlagt, uns nicht helft, die Hamas von der Herrschaft zu entfernen.«
Es sei durchaus denkbar, dass die gemäßigten arabischen Staaten der Region aus Reaktion auf Trumps unausgegorenen Plan eine bessere Vorgehensweise vorschlagen, sagte Barak. Dieser müsse die Fragen beantworten, »wie geht man in Gaza vor, wie erreicht man es, dass die Hamas dort nicht herrscht und Israel nicht mehr bedrohen kann, das sind richtige und wichtige Forderungen von uns«.
Die vorherige US-Regierung hatte sich dafür eingesetzt, dass eine reformierte Palästinensische Autonomiebehörde im Gazastreifen nach dem Krieg wieder die Kontrolle übernimmt. Die Regierung in Israel lehnt dies jedoch ab.
Ehud Barak hatte den Palästinensern im Jahr 2000 Gaza, 91 Prozent des Westjordanlandes und ein autonomes Ost-Jerusalem für einen eiogenen Staat angeboten. Sie lehnten ab und überzogen Israel stattdessen mit Terrorwellen und Kriegen, die in den Massakern vom 7. Oktober 2023 im Süpden Israels gipfelten. dpa/ja