Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) im Westjordanland gehen in Dschenin erneut gegen bewaffnete Mitglieder der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) vor. Ziel der seit dem Morgen andauernden Aktion sei es, die Stadt aus der Hand der »Gesetzlosen« zu befreien, sagte ein Sprecher der Sicherheitskräfte der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa.
Der Ort im Norden des Westjordanlands gilt als Hochburg gewaltbereiter Islamisten. Auch israelische Polizei- und Militäreinheiten sind dort häufig im Einsatz.
Nach PIJ-Angaben wurde ein Kommandeur der Terrororganisation im Zuge des Einsatzes getötet. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.
Beobachtern zufolge fürchtet die PA einen bewaffneten Aufstand im Westjordanland und einen Kontrollverlust, ähnlich wie einst im Gazastreifen. 2006 hatte die Hamas die letzte palästinensische Parlamentswahl gewonnen. Im Jahr darauf riss sie mit Gewalt die alleinige Kontrolle im Gazastreifen an sich und vertrieb die Fatah von dort. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas leitet die PA sowie die säkulare Palästinenserorganisation Fatah und regiert seitdem de facto nur noch im Westjordanland.
Palästinensischen Angaben wurde auch Ministerpräsident Mohammed Mustafa in Dschenin erwartet. Der Einsatz dort dauerte demnach am Nachmittag weiter an.
Bereits Anfang der Woche waren palästinensische Sicherheitskräfte in Dschenin gegen die Hamas und den PIJ vorgegangen. Beide Gruppen, die im Gazastreifen gegen Israel kämpfen, warfen der Autonomiebehörde Kollaboration mit Israel vor. dpa/ja