Versprochen
Es war eine ungewöhnliche Klasse – und eine erfolgreiche. Im letzten Jahrgang in Notfallmedizin für Sanitäter an der Ben-Gurion-Universität saßen 54 Studenten – 40 israelische und 14 jordanische. Der Dreijahreskursus ist die erste gemischte akademische Medizinausbildung an dieser Uni und die einzige dieser Art im gesamten Nahen Osten. »Ich hoffe, dass unsere Teilnehmer stolz sind, dass sie ihr Studium an dieser noblen und humanitären Universität absolvieren konnten«, sagte Mohammed al-Hadid, der Leiter des jordanischen Roten Halbmondes, des arabischen Pendants von Magen David Adom und Rotem Kreuz. Neben dem gegenseitigen Respekt, den beide Seiten entwickelten, sichert die Initiative professionellen Einsatz im Falle von Naturkatastrophen in der Region. Zukünftig, versprechen alle, werden Israelis und Jordanier Seite an Seite arbeiten, um Leben zu retten.
Verstorben
Nach langem Kampf gegen den Krebs ist am vergangenen Freitag Ron Nachman mit 70 Jahren verstorben. Der Bürgermeister von Ariel saß von 1992 bis 1996 für den Likud in der Knesset. Einen Namen machte er sich als Gründer der größten jüdischen Siedlung im Westjordanland: Ariel. 1985 wurde sie offiziell als Stadt anerkannt. Nachman selbst war mit seiner Familie nach Ariel gezogen, als der Ort nicht viel mehr als ein großes Dorf war. Er galt als einer der »Macher« in seiner Partei. Mitstreiter Benjamin Netanjahu sagte über ihn: »Wir haben heute einen lieben Freund und Partner verloren. Ron war ein großartiger zionistischer Patriot – ich habe ihn sehr geliebt.«
Verarbeitet
Sie sollen arbeiten gehen, nicht in die Armee. Nach Meinung der meisten Israelis sollten ultraorthodoxe Mitbürger, statt den Dienst an der Waffe abzuleisten, lieber Geld verdienen. Einer repräsentativen Umfrage des Rafi Smith Institute zufolge finden 53 Prozent dies wichtiger als die Gleichberechtigung in der Wehrdienstfrage (wofür sich 31 Prozent aussprachen). Durch Arbeit könnten die streng religiösen Israelis besser in die Gesellschaft integriert werden. Viele finden zudem, die Regierung solle für die Arbeitsbeschaffung der Charedim finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.
Vereinbart
Der junge Staat Südsudan hat mit israelischen Ölfirmen Verträge abgeschlossen. Der zuständige Minister des Landes, Stephen Dhieu Dau, verkündete dies, nachdem er von einem Besuch in Israel zurückgekehrt war. Die Deals beschränken sich allerdings nicht auf das Geschäftliche, auch politische Erwägungen spielen eine Rolle. Der Südsudan hatte erst vor anderthalb Jahren seine Unabhängigkeit nach Jahren blutiger Auseinandersetzungen verkündet. Der Sudan mit seiner Hauptstadt Khartum wird von dem arabischen Präsidenten Omar al-Baschir regiert, einem engen Verbündeten des Iran. Dhieu Dau erklärte, dass es auch Verhandlungen mit israelischen Unternehmen gäbe, die in seinem Land investieren wollen. Er sagte, der Südsudan sei mehr als willens, Rohöl an Israel zu verkaufen.
Vereitelt
Machen sie es den protestierenden Israelis nach? Zum zweiten Mal bereits haben Palästinenser im Westjordanland Zeltlager aufgebaut, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen. Nach eigenen Angaben wollen sie damit auf »israelischen Landklau« aufmerksam machen. Nachdem vergangene Woche eine Zeltstadt im E1-Korridor zwischen Jerusalem und Maale Adumim unblutig evakuiert worden war, stehen nun im Dorf Beit Iksa nahe der Hauptstadt Protestbauten. Soldaten bewachen die Gegend, um Ausschreitungen zu verhindern. Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte, dass er niemandem erlauben werde, »den Korridor anzurühren«.
Verschrieben
Besonderen Besuch bekamen die »lonely soldiers« in der vergangenen Woche. Gilad Schalit verbrachte einen Tag mit 50 Wehrdienstleistenden aus aller Welt, die ganz allein Alija gemacht haben. Schalit war nach mehr als fünf Jahren Hamas-Geiselhaft im Oktober 2011 freigekommen. Er betonte, wie sehr er die Entscheidung der jungen Frauen und Männer bewundere. »Auch wenn ihr weit von euren Familien entfernt lebt, seid ihr nicht allein. Wir sind eure Familie und dazu da, euch als israelische Bürger von Herzen willkommen zu heißen.« Die Soldaten unterhielten sich mit Gilad, spielten gemeinsam Tischtennis und baten um sein Autogramm. Eine Südafrikanerin hatte ein T-Shirt dabei, das sie vor Jahren auf einer »Befreit Schalit«-Demo getragen hatte. Gilad unterschrieb darauf – mit einem Lachen im Gesicht.