Eingeliefert
Nach einem leichten Schlaganfall liegt das geistliche Oberhaupt der Schas-Partei im Krankenhaus. Rabbi Ovadia Josef sei bei Bewusstsein und sein Zustand stabil, erklärte eine Sprecherin des Hadassah-Hospitals in Jerusalem, müsse sich jedoch schonen. Der 92-Jährige ist seit jeher spiritueller Berater der sefardischen ultraorthodoxen Partei. Ovadias Entscheidungen werden als religiöses Gesetz angesehen. Der Rabbi, stets mit Turban und goldverziertem Mantel, gibt seine Meinung jedoch nicht nur innerhalb der Partei zum Besten. Er bezieht Stellung zu sämtlichen Belangen im Staat: ob politisch, historisch, wirtschaftlich oder militärisch – allerdings nicht immer zum Gefallen des Establishments. Politikexperten meinen, die Krankheit Ovadias könne sich negativ auf die Chancen der Schas-Partei bei den Wahlen auswirken. Ihr werden etwa zehn Sitze im kommenen Parlament vorausgesagt.
Eingeschränkt
Israel ist im jährlichen Ranking der wirtschaftlichen Freiheit um drei Plätze gefallen. Derzeit steht der Nahoststaat auf Platz 51 von 185 bewerteten Nationen. Mit 66,9 Punkten lautet das Urteil der Heritage Foundation mit Sitz in Washington für Israel: mittelmäßige Freiheit. Der globale Durchschnitt liegt bei 59,6 in diesem Jahr, die 60 Bestplatzierten haben einen Mittelwert von 84,5. Indikatoren der Bewertung sind unter anderem Eigentumsrechte, Regierungsregulationen sowie internationale Handelsbarrieren und Einkommensteuer. Israels Punktwerte fielen in sechs Kategorien, darunter Budgetfreiheit und Korruption. Seit 19 Jahren liegt Hongkong auf Platz eins, gefolgt von Singapur, Australien, Neuseeland, der Schweiz und Kanada.
Eingekauft
Coole Klamotten von »Castro« gibt es jetzt auch im Netz. Die israelische Modekette habe Millionen von Schekeln investiert, um den Online-Laden so attraktiv wie möglich zu gestalten, heißt es in einer Presseerklärung. Auf der Website www.castro.com können Fashion Victims die Kollektionen anschauen und auf Englisch wie Hebräisch einkaufen – unabhängig von Öffnungszeiten. Ob Jacke, Hose, Mantel oder T-Shirt: Zu jedem Stück wird eine ganze Palette von Informationen geliefert. Angefangen von Größe und Preis bis zu Waschanleitungen und Stylingtipps. Unter dem Motto »Shopping. Anytime. Anywhere« kann die Castro-Mode auch als Geschenk samt Verpackung und Glückwunschkarte bestellt werden.
Eingeschneit
Schnee ist im Heiligen Land eine seltene Sache. Umso mehr freuten sich die Israelis, am Wochenende nach dem großen Sturm die weiße Pracht in verschiedenen Landesteilen bewundern zu können. Etwa 60.000 Besucher strömten in die Naturparks, die mit verschneiten Wäldern, überquellenden Bächen und rauschenden Wasserfällen lockten. Im Skigebiet des Berges Hermon in den Golanhöhen sind die Lifte geöffnet und sollen es noch die nächsten Tage bleiben. Tausende schnallten sich die Skier an oder düsten auf Schlitten und Gummireifen die Hügel hinunter. Am See Genezareth überzeugten sich die Tagesgäste, dass der Pegel ihres größten Wasserreservoirs tatsächlich in nur einer Woche um fast 70 Zentimeter angestiegen ist. Ein Rekord.
Eingebaut
Zwei ultraorthodoxe Frauen haben bei der Entwicklung eines Raumfahrzeugs mitgewirkt. Die Absolventinnen des Technologiecolleges Lustig in Ramat Gan, Tehija Dayan und Lior Halavi, halfen dabei, einen Mikrochip zu entwerfen, der in ein Vehikel der Militärindustrie eingebaut werden soll. Das Projekt hat verschiedene Auszeichnungen bekommen. Die beiden Frauen erhalten für ihre herausragende Arbeit den Bachelor für Softwareentwicklung. Der Leiter des Lustig-Instituts, Zwi Ilani, sagte dazu, dass dieses Projekt eines von vielen sei, die zeigten, dass israelische Studenten zu den besten Hightech-Spezialisten in der ganzen Welt gehören.
Eingestellt
Ein revolutionäres Gesetz ist jetzt von der Knesset verabschiedet worden. Schon seit dem 1. Januar dieses Jahres dürfen keine Kosmetikprodukte mehr eingeführt werden, für deren Herstellungsprozess Tierversuche unternommen wurden. Darunter fallen auch Waschmittel, Shampoos und Ähnliches. »Versuche in der Kosmetikindustrie bringen schreckliches Leid über diese Tiere«, erklärte Knessetmitglied Eitan Cabel. »Jedes Produkt wird bis zu 3000-mal getestet, und die Tiere sterben schmerzvoll.« Bereits 2007 hatte Israel Tierversuche für die Herstellung von Kosmetika verboten. In der neuen Regulation geht es um Waren aus anderen Ländern. Cabel nannte die Änderung eine »wahre Revolution für das Wohl der Tiere in Israel«.
Eingestürzt
Zum dritten Mal in den vergangenen Monaten musste das Nationalarchiv seine Pforten schließen. Vor wenigen Tagen stürzte eine Treppe im Eingangsbereich ein. Wahrscheinlich war der Kollaps durch Bauarbeiten in der Nähe und die heftigen Regengüsse in der letzten Zeit verursacht worden. Zuvor waren die Büros im Jerusalemer Stadtteil Talpiot aus ungenannten Gründen geschlossen worden. Schon sechs Wochen zuvor wurde festgestellt, dass es für das gesamte Gebäude überhaupt kein Sicherheitszertifikat der Stadtverwaltung gibt. Nun sucht das Büro des Premierministers, das für das Archiv zuständig ist, angeblich händeringend nach einer neuen Bleibe für die wichtigen Dokumente.