Zivilschützer
Der israelische Zivilschutz hat am Sonntag eine fünftägige Übung begonnen. Die Rettungskräfte proben im Rahmen des Heimatschutztrainings mit dem Codenamen »Wendepunkt 5« bis zum heutigen Donnerstag landesweit verschiedene Katastrophenszenarien. Unter anderem sollen Reaktionen auf einen angenommenen Angriff auf ein israelisches Elektrizitätswerk simuliert werden. Heimatschutzminister Matan Vilnai sagte dem israelischen Rundfunk am Sonntag, in einer Kriegssituation seien Angriffe mit Hunderten von Raketen auf israelische Städte möglich. »Wir müssen auf jeden Fall vorbereitet sein.« Am Mittwoch haben im ganzen Land die Sirenen geheult, die Menschen mussten möglichst rasch Schutzräume aufsuchen. Die Übung findet zum fünften Mal in Folge statt.
Leihmutter
Fast zwei Jahre nach ihrem Tod hat eine Israelin ein Baby bekommen. Die Frau war 2009 an Krebs gestorben. Eine Leihmutter hat jetzt einen eingefrorenen Embryo der Verstorbenen ausgetragen. Das erklärte die Leiterin der israelischen Organisation New Family, Irit Rosenblum. Der Witwer Nissim Ajasch habe damit einen Herzenswunsch seiner Ehefrau Keren erfüllt. Das Paar hatte mehrere vergebliche Versuche zur künstlichen Befruchtung unternommen, bevor die Frau erkrankte. Nach einem komplizierten juristischen Verfahren habe der israelische Generalstaatsanwalt schließlich zugestimmt, zwei damals eingefrorene Embryonen freizugeben. Rosenblum überzeugte den Staat, dass Ajasch das Recht hat, Vater zu werden, immerhin seien 50 Prozent des genetischen Materials von ihm. Der Vater habe inzwischen eine neue Lebenspartnerin und will das Kind in Israel aufziehen.
Basketballerin
Ein Kompromiss ist gefunden. Naama Shafir wird nun doch für die israelische Nationalmannschaft in Polen antreten können. Die orthodoxe Aufbauspielerin trägt gewöhnlich aus Gründen ihrer Religiosität ein T-Shirt unter ihrem Trikot, das ihre Schultern bedeckt. Das hatte die internationale Basketball Federation (FIBA) ihr jedoch untersagt und gedroht, sie von der Teilnahme an den Europäischen Frauenmeisterschaften auszuschließen. Jüdische Organisationen hatten die Entscheidung als unsensibel kritisiert. Nun aber darf Shafir mit fleischfarbenen Elastikärmeln unter ihrem Jersey spielen. Allerdings droht jetzt einer anderen Spielerin aus dem Team das Aus. Naomi Kolodny ist nicht für das Turnier registriert, da die FIBA die Größe der Teams auf zwölf reduziert hat.
Badegäste
Auch eine Erfrischung im Meer ist jetzt nicht mehr überall kostenlos. An einigen öffentlichen Stränden des Landes muss man Bares auf den Tisch legen, um sich in die kühlen Fluten begeben zu können. Das Innenministerium hat es sechs Stränden genehmigt, eine Eintrittsgebühr von bis zu zwölf Schekel pro Person, etwa 2,30 Euro, zu verlangen. Dies sei durch zusätzliche Einrichtungen, wie etwa Duschen, gerechtfertigt. Zu den Stränden gehören der David-Strand in der Gegend von Chof Hacarmel, Chof Hazuk in Ramat Hascharon und Achziv an der Nordküste. 2006 hatte die Organisation Adam Teva Vedin gegen Eintritt an öffentlichen Meeresabschnitten geklagt und Recht bekommen. Das Ministerium argumentiert heute, dass einige Strände derart von der Bevölkerung belastet würden, dass die Anlieger die Kosten für Instandhaltung und Reinigung nicht mehr allein tragen könnten.
Entdecker
Zum ersten Mal in der Geschichte Akkos ist ein öffentliches Gebäude aus byzantinischer Zeit entdeckt worden. Etwa 100 Meter vom Tel Akko entfernt grub die israelische Behörde für Altertümer ein 1.500 Jahre altes Bauwerk aus, das als Kirche gedient haben könnte. Bis heute sei lediglich aus christlichen Quellen bekannt, dass es einen Bischof in der Stadt gegeben haben muss, der daran teilnahm, die neue Religion zu formulieren, erklärte die Ausgrabungsleiterin Nurit Feig. »Nun aber haben wir den ersten handfesten Beweis.« Die Größe des aus Quadern errichteten Gebäudes, die marmornen Ornamente sowie Mosaikböden deuten auf eine besondere Bedeutung hin. Weiterhin sind Reste von Dachziegeln, Tongefäßen und Münzen gefunden worden.
Kreuzfahrer
Kurs auf Israel: 37 Kreuzfahrtschiffe mit rund 50.000 Passagieren an Bord werden in diesem Monat in den Häfen von Aschdod und Haifa erwartet. Nach Angaben der Immigrations- und Grenzbehörde kommen die Seetouristen für ein bis drei Tage, lassen durchschnittlich 150 Dollar pro Tag für Souvenirs oder Eintrittsgelder im Land. Der Generaldirektor des Tourismusministeriums, Noaz Bar-Nir, wertet den steigenden Zuspruch der Kreuzfahrtenveranstalter als Zeichen des Vertrauens in Israel, als einem sicheren und attraktiven Reiseziel.
Brautleute
Ohne Chuppa, dafür in der Heimat der antiken griechischen Liebesgöttin Aphrodite: 170 israelische Paare haben sich in der vergangenen Woche auf Zypern das Ja-Wort gegeben. Die meisten der Bräute und Bräutigame, die mit einem Ausflugsschiff auf die Insel gekommen waren, sind russischsprechende Israelis. Viele von ihnen hätten in Israel nicht heiraten können, weil einer von ihnen nicht jüdisch ist. Das Monopol für Hochzeiten hierzulande hält das Oberrabbinat. Interreligiöse Heiraten werden nicht durchgeführt, die im Ausland geschlossenen jedoch anerkannt. Mit dabei waren allerdings auch einige jüdisch/jüdische Paare, die den Weg nach Zypern wählten, weil sie eine zivile Zeremonie der religiösen in Israel vorziehen. Der Organisator gab an, dass jährlich etwa 1.000 israelische Paare auf Zypern den Bund der Ehe eingehen.
(mit dpa)